
Als die 19-jährige Schicksalsnovizin Kiana bei ihrer Seelenzeremonie auf ihren Seelenpartner trifft, kann sie ihr Glück kaum fassen. Denn mit ihm zusammen kann sie ihr Schicksal erfüllen und die Zukunft von Anima vorhersehen. Doch noch in derselben Nacht stirbt ihr Seelenpartner und Kiana soll an die Front gebracht werden um im Krieg zu kämpfen. Mit diesem Schicksal kann Kiana sich allerdings nicht arrangieren und so lässt sie sich kurzerhand auf die beiden Schicksalsbrecher, den Liebesnovizen Nevin und dem Kriegsnovizen Tyron, ein. Die drei begeben sich auf den Weg zur Schicksalshöhle, wo Kiana ihr Seelenband neu verknüpfen kann um ihr ursprüngliches Schicksal wieder einzunehmen…
Da ich die bisherigen Jugendbücher der Autorin sehr mochte und ich die Frage, ob es wahre Liebe ist, wenn das Schicksal den Partner bestimmt, spannend fand, war ich sehr gespannt auf das Buch. Zu Beginn lernt man als Leser*in Kiana kenne, die eine sehr starke Schicksalsnovizin ist und die Zukunft vorhersagen kann. Eine richtige Kindheit hatte sie nicht, denn schon früh musste sie ihrem Orden dienen. Dennoch freut sie sich auf ihr vorbestimmtes Leben, bis ihr Seelenpartner stirbt und sie nach und nach lernt, wie es ist wirklich zu leben. Lange Zeit ist sie sehr naiv, aber auf hoffnungsvoll, was vor allem an ihrem bisherigen Leben lag. Ganz anders ist da Tyron, der ein starker Kriegsnovize ist, das Schicksal und die Götter hasst und so seine eigenen Ziele verfolgt. Der Ruhepol ist hier Nevin, der immer versucht zwischen den beiden zu vermitteln, aber auch sein Päckchen zu tragen hat.
Ich mochte die drei Figuren unglaublich gerne. Denn sie wurden authentisch und facettenreich dargestellt. Zudem mochte ich die verbalen Schlagabtäusche zwischen Kiana und Tyron, aber auch die Gefühle die nach und nach entstehen sehr. Das Buch zeigt verschiedene Facetten von Liebe, aber auch Freundschaft und Zusammenhalt in einer Welt, in der man nur mit einem Seelenpartner etwas wert ist, was so einige Schattenseiten hat.
Das Worldbuilding fand ich tatsächlich sehr spannend. Es gibt drei Götterorden. Nevin, Tyron und Kiana gehören jeweils zu einem von ihnen. Dadurch hat jeder von den dreien besondere Fähigkeiten, die typisch für den Orden sind. Zudem gibt es Götter und einen Krieg der Götter. Dank des sehr atmosphärischen und bildhaften Schreibstils konnte ich mir alles sehr gut vorstellen und völlig in der Welt des Buches versinken. Die Seiten flogen beim Lesen nur so dahin, denn das ganze Buch ist spannend und emotional. Der Plot wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Kiana und Tyron geschildert, wobei Kianas Perspektive stark überwiegt. Das sorgte dafür, dass ich mich wunderbar in die beiden hineinversetzen konnte. Außerdem enthält das Buch so einige Plot Twists und am Ende einen ziemlichen Cliffhanger, sodass ich mich nun sehr auf die Fortsetzung freue.
Für mich war das Buch ein Highlight, denn ich mochte nicht nur das Worldbuilding, sondern auch die Figuren und den Plot sehr. Hier kommt definitiv keine Langeweile auf und so kann ich das Buch jedem Fantasy-Fan sehr ans Herz legen.