In England ist nichts mehr, wie es einmal war. Als die 17-jährige Scarlett McCain auf den 15-jährigen Albert Browne trifft, ist sie gerade auf der Flucht. Denn sie ist eine Gesetzlose und hat eine Bank ausgeraubt. Sie schlägt sich normalerweise völlig alleine durch die Wildnis Englands. Doch dann beschließt sie Albert zu helfen, was sich als Fehler herausstellt. Denn die Männer die Scarlett verfolgen sind gar nicht hinter Scarlett her, sondern hinter Albert und so fragt sie sich, was für Geheimnisse dieser unscheinbare Junge vor ihr verbirgt. Eine Flucht durchs ganze Land beginnt, doch Scarlett wäre nicht Scarlett, wenn sie einfach so aufgeben würde.
Da ich die Lockwood- und die Bartimäus-Reihe des Autors liebe, war meine Freude groß als ich von seinem neuesten Werk erfuhr. Mit großer Begeisterung begann ich also mit dem Lesen und war überrascht, denn ich hatte nicht mit einem dystopischen Roman gerechnet. Doch bei diesem Buch handelt es sich definitiv um eine Dystopie, die aber einen Wildwest-Flair verströmt.
Zwar erfährt man als Leser nicht, was für eine Katastrophe für die Veränderungen sorgte, aber die hier dargestellte Welt faszinierte mich. So empfand ich es auch als gar nicht schlimm, dass man nur wenig über die Katastrophe erfährt, obwohl mich sonst sowas immer stört. Gemeinsam mit Scarlett und Albert lernte ich viel lieber dieses “neue” England kennen und wollte erfahren, was Alberts Geheimnis ist.
Das Buch beginnt direkt ziemlich blutig, aber mit einem erstklassigen Humor. Ich konnte gar nicht anders und habe meinem Mann diverse Stellen vorgelesen und so wird er auch wohl bald zum Hörbuch greifen. Denn wir sind beide Fans von schwarzem Humor in Büchern und der kommt hier nicht zu kurz.
Zudem lese ich unglaublich gerne Bücher mit Antihelden und da ist Scarlett als Protagonistin perfekt, denn sie ist nicht unbedingt sympathisch, geht ihren Weg, begeht Verbrechen und tötet Menschen ohne mit der Wimper zu zucken. Zudem ist sie schlagfertig, schlau und kann kämpfen. Auch Albert ist kein typischer Held, denn er zu Beginn sehr seltsam und sieht Schönheit in Dingen, die wohl kein anderer schön finden würde. Aber nach und nach erfährt man mehr über seine Vergangenheit und sein Geheimnis und ich muss zugeben, dass er mich faszinieren konnte. Scarlett und Albert sind ein unglaubliches Team und ich mochte es, wie sie sich ergänzen.
Der Schreibstil war ebenfalls nach meinem Geschmack, denn neben dem schon erwähnten schwarzen Humor, hat der Autor ein Händchen für schlagfertige Dialoge und atmosphärische Beschreibungen. Zudem empfand ich den Schreibstil als fesselnd und einnehmend. Der Plot wird hauptsächlich aus Scarletts personaler Erzählperspektive geschildert, es gibt aber auch den einen oder anderen Perspektivwechsel, in denen man z.B. mehr über Alberts Vergangenheit erfährt.
Die Geschichte ist überraschend vielfältig, es gibt Glaubenshäuser, sogenannte Gezeichnete, nur wenige gesunde Menschen, die in in den letzten verbliebenen Städten leben, überschwemmte Städte und lauter Ruinen, aber auch Monster und bösartige Kreaturen und noch viel mehr. Der Plot ist spannend und actionreich und so flog ich nur so durch die Seiten. Für mich war dieses Buch defintiv ein Highlight und ich freue mich schon jetzt sehr auf die Fortsetzung.
Für mich war “Scarlett & Browne- Die Outlaws” ein absolutes Highlight, was nicht zuletzt an dem grandiosen Humor lag. Wer gerne Dystopien liest und sich auch auch von Antihelden und einem Wildwest-Flair nicht abschrecken lässt, sollte das Buch meiner Meinung nach unbedingt lesen, denn ich war absolut begeistert.