[Rezension] “Scheißglitzertage” von Antonia Michaelis

Das Copyright und die Bildrechte vom Cover liegen beim Oetinger Verlag.

Im Sommer 2022 sehnt sich der siebzehnjährige Finnley danach die Insel Usedom zu verlassen. Zusammen mit seinen Freunden schmiedet er Pläne. Doch dann trifft er auf Ulja, ein Mädchen, dass ihn tief berührt und aus der Ukraine fliehen musste. Finnley sehnt sich danach Zeit mit ihr zu verbringen, doch sie verschwindet immer wieder und schließlich scheint der Krieg auch nach Usedom zu kommen.

Da mich die Bücher der Autorin immer tief berühren und sie wirklich wichtige und hochaktuelle Themen aufgreift, war ich sehr gespannt auf ihr neues Jugendbuch, das für mich tatsächlich nicht einfach zu lesen war. Denn das Thema Krieg verfolgt einen schon im echten Leben und es fiel mir schwer dieses eigentlich wichtige Buch zu lesen, weil mich die Thematik unglaublich mitnimmt. Dennoch finde ich es gut, dass die Autorin das Thema hier aufgreift und auch die Art, wie sie das Ganze darstellt gefiel mir, weil man hier auch noch einiges lernen kann.

Was mich allerdings etwas gestört hat war, dass Finnley und seine Freunde Förderschüler sind, das extra betont wird, aber man eigentlich gar nicht so recht merkt, warum eigentlich. Da hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Dafür bekommt man als Leser*in die Tiefe in anderen Bereichen. Denn was zuerst wie eine schöne Sommerromanze klang, ist so viel mehr. Das Buch dreht sich nämlich zusätzlich zu dem Thema Krieg um die Themen Alkoholismus und Drogenmissbrauch, aber auch Kinderarmut und die Angst vor der Zukunft. Auch Verschwörungstheorien sind ein Thema. Das Buch ist anders gerade, weil so viele schwere Themen aufgegriffen werden.

Der Schreibstil ist sehr eindringlich und sorgte bei mir für eine gewisse Gänsehaut. Dank der gewählten Ich-Perspektive konnte ich mich sehr gut in Finnley hineinversetzen, zumal er ein sehr interessanter Protagonist war. Auch die anderen Figuren konnten mich überzeugen, da sie alle sehr vielfältig dargestellt wurden.

Vieles macht tatsächlich erst am Ende des Buches Sinn und tatsächlich ist “Scheißglitzertage” ein Buch, das zum Nachdenken anregt und tief berührt.

Zwar war das Thema Krieg für mich nicht ganz einfach zu lesen, aber das Buch beinhaltet unglaublich wichtige Themen, die auch sehr gelungen dargestellt wurden. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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