[Rezension] “Seoulicious – Fake Me, Real You” von Thea Hong

Das Copyright und die Bildrechte vom Cover liegen beim Novel Arc Verlag.

Die Zwillingsschwestern Suki und Yoona sind grundverschwieden. Suki kämpft tagtäglich damit, dass sie als Koreanerin in Deutschland lebt, kommt nicht mit dem Alltagsrassismus klar und fühlt sich auch sonst verloren. Yoona dagegen nutzt ihre Herkunft um als Influencerin durchzustarten. Als Suki alles zu viel wird und ihre Familie ihr anbietet nach Seoul zu reisen um ihre Großeltern zu besuchen, hat sie das erste Mal das Gefühl angekommen zu sein. Doch dann baut Yoona Mist und Suki muss für sie in einer Kochshow auftreten. Dabei darf keiner erfahren, dass Suki nicht Yoona ist. Als Suki dann auch noch Jin näher kommt, droht alles über ihr zusammenzubrechen.

Seit Jahren fasziniert mich Südkorea und ganz besonders Seoul. Mein großer Traum ist es einmal dorthin zu reisen. Umso größer war meine Freude als ich von diesem Buch erfuhr. Als Leser*in merkt man, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt. Besonders das Thema Alltagsrassismus ist hier stets präsent. Zwar empfand ich Suki manches mal als zu empfindlich, aber da ich zum Glück keine Erfahrungen mit Alltagsrassismus habe, kann ich schlecht beurteilen, ob sie wirklich übertrieben reagiert. Ich würde mir wünschen, dass das was Suki erlebt, keine Realität ist, aber ich fürchte, dass das nur ein Wunschtraum ist.

Als sie nach Seoul kommt, merkt man immer mehr, wie sie ankommt und mit der Zeit wurde sie mir immer sympathischer. Zwar ist sie noch lange Zeit sehr ich-bezogen, anstrengend und hinterfragt gar nicht, wie es Yoona mit der ganzen Situation geht, aber sie ist auch noch sehr jung und muss sich erst entwickeln. Sie wirkt alles in allem sehr verloren und orientierungslos. Tatsächlich mochte ich die Darstellung der Figuren und somit auch die Liebesgeschichte sehr.

Besonders die Idee und Umsetzung der Kochshow und wie Suki und Jin sich dabei näher kommen gefiel mir. Denn die Autorin schreibt sehr emotional und fesselnd. Beim Lesen flogen die Seiten nur so dahin und ich erlebte ein Wechselbad der Gefühle. Dank der gewählten Ich-Perspektive konnte ich mich wunderbar in Suki hineinversetzen. Zudem mochte ich es, wie sich die Geschiche entwickelt und am Ende sich alles auflöst. Alles in allem ist es wirklich ein tolles Buch und ich freue mich auf weitere Werke der Autorin.

Suki hat es mir am Anfang nicht leicht gemacht sie zu mögen, aber im Laufe des Buches entwickelt sie sich weiter. Zudem finde ich das Thema Alltagsrassismus, das hier besonders zu Beginn sehr präsent ist, sehr wichtig. Kombiniert wurde das Ganze mit einer emotionalen und unterhaltsamen Geschichte, die mein Herz berührt hat. Von mir gibt es also auf jeden Fall eine Leseempfehlung, denn besonders Seoul-Fans kommen hier auf ihre Kosten.

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