[Rezension] “Federleicht- Wie fallender Schnee” von Marah Woolf

 
 

Eigentlich ist Eliza ein ganz normales Mädchen. Sie lebt zusammen mit ihrem Bruder, ihrer Mutter und ihrer Großmutter in einem beschaulichen Dorf in Schottland. In ihrem Leben passiert nicht viel, außer, dass sie heimlich für einen der begehrtesten Jungen schwärmt. Doch dann stolpert sie durch ein seltsames Tor, das nur sie sehen kann und das sie aus ihren Träumen kennt. Dadurch landet sie in der Elfenwelt und muss sich mit Cassian, einem arroganten und nervigen Elf, herumschlagen und soll eine Aufgabe erfüllen um den Elfen helfen. Doch bis sie überhaupt erfährt, was sie tun soll, muss sie sich von den Elfen einiges gefallen lassen und erlebt ein unfreiwilliges Abenteuer…

 

Marah Woolf ist mittlerweile schon längst keine unbekannte Autorin mehr und schon lange wollte ich etwas von ihr lesen, da ich von ihren Werken nur Gutes gehört habe. “Federleicht- Wie fallender Schnee” ist somit das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe und auch wenn es nicht immer mein Fall war, fand ich es doch richtig gut und so war es bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von Marah Woolf gelesen habe. 

Es beginnt mit einem Gedicht, das in weiterem Lauf der Geschichte noch wichtig wird und mich direkt faszinieren konnte, da es etwas magisches an sich hat. Und auch der Prolog, der aus einer Perspektive geschrieben ist, die mir gut gefällt, da ich den Charakter sehr mag, konnte mich direkt überzeugen und sorgte dafür, dass ich neugierig wurde. 

Danach geht es erst einmal alltäglich weiter und man lernt Eliza, die Protagonistin des Buches kennen, die aus der Ich-Perspektive von ihrem Leben erzählt.
Sie wirkt zu Beginn etwas naiv und wie eine klischeehafte Protagonistin, die in der Schulschwarm verliebt ist, ihn heimlich anhimmelt, sich dann in den typischen Bad-Boy (Cassian) verliebt und selbst so gar kein Selbstvertrauen hat. Dennoch mochte ich sie sehr. Sie reift im Laufe des Buches und ist ein Mädchen, das ich mir gut als Freundin vorstellen könnte.
Auch Cassian, der arrogante und nervige Elf mit dem Eliza sich abgeben muss, wirkt auf den ersten Blick klischeehaft. Er ist abweisend, dadurch geheimnisvoll, verbirgt aber so einiges hinter seiner harten Schale. Gerade sein Hintergrund und wie er sich nach und nach gegenüber Eliza verändert, konnte mich überzeugen.
Obwohl die Charaktere des Buches allesamt zuerst klischeehaft wirken, konnten sie mich mit ihrer Geschichte, ihrem Hintergrund und ihrer Entwicklung im Laufe des Buches überzeugen. Sie haben deutlich mehr Tiefgang als man zuerst denkt. Doch besonders gut haben mir Elizas Großmutter und Quirin, der Troll gefallen, weil sie die ganze Geschichte zu etwas Besonderem machen, obwohl sie nur Nebencharaktere sind, aber gerade die finde ich bei so einer Geschichte wichtig.

Der Plot ist insgesamt sehr unterhaltsam, auch wenn er nicht vor Spannung trieft. Dennoch habe ich es genossen zusammen mit Eliza die Elfenwelt zu erkunden und zu lernen, was dort alles anders ist und herauszufinden, was passiert ist. Sie soll die Elfenwelt retten, aber lange Zeit erfährt sie nicht wie und als es dann soweit ist, schafft sie es erstaunlich einfach. 
Allerdings hat mich eine Sache zeitweise genervt. Eliza schreibt für ihre Theatergruppe Stücke und ihr neuestes Stück Tristan und Isolde probt sie in der Menschenwelt und in der Elfenwelt mit unterschiedlichen Personen. Das war mir die meiste Zeit zu viel und es war irgendwie ziemlich langweilig, auch wenn am Ende das Ganze für mich Sinn gemacht hat und es rückblickend nicht schlecht war, war dieser Aspekt nicht mein Fall.

Die Liebesgeschichte und die Gefühle, die Eliza mit der Zeit entwickelt gefallen mir dagegen sehr. Alles ist emotional, einfühlsam und überzeugend geschrieben. Die Gefühle schleichen sich ein und sind nicht von jetzt auf gleich da, was ich sehr realistisch finde, auch wenn die Liebesgeschichte insgesamt sehr vorhersehbar ist.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und sehr leichte Kost. So ist das Buch wunderbar zum Abschalten nach einem harten Tag geeignet.

Insgesamt gibt es einige überraschende Wendungen in dem Buch und als Leser fragt man sich permanent, wem Eliza denn trauen kann, was mich stets an das Buch gefesselt hat.
Das Ende bietet noch einmal eine Überraschung und Herzschmerz, sodass ich gespannt bin, wie es mit Eliza und der Elfenwelt weitergehen wird.

Obwohl “Federleicht- Wie fallender Schnee” manche Klischees aufgreift und die Liebesgeschichte etwas vorhersehbar ist, eignet es sich wunderbar zum Abschalten nach einem harten Tag. Insgesamt konnte es mich sehr gut unterhalten und vor allem die Elfenwelt mochte ich. Das Ende bietet etwas Herzschmerz und eine überraschende Wendung, sodass ich nun sehr gespannt bin, wie es mit Eliza weitergehen wird.
Dieses Buch wird bestimmt nicht mein Letztes von Marah Woolf gewesen sein.

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