[Rezension] Ilsa J. Bick- Ashes: Ruhelose Seelen (Band 3)

 
 

Als das Bergwerk einstürzt, hat Alex es fast in die Freiheit geschafft. Doch dann schafft sie es kurz vor dem Ausgang doch nicht und stürzt wieder in die Tiefe. Dort droht sie zu ertrinken. Doch dann wird sie gerettet, von niemand anderem als Wolf. Den Veränderten, der sie gefangen genommen hatte. Das Monster in ihrem Kopf (das einmal ein Tumor war) fühlt sich zu ihm hingezogen und Alex weiß nicht, was sie machen soll. So kämpft sie weiter um ihre Überleben und auch die anderen Überlebenden kämpfen weiter, egal wie aussichtslos alles erscheint.


Nachdem mir die Vorbände schon sehr gut gefallen haben, war ich natürlich sehr gespannt, wie es mit Alex und den anderen weiter geht.
Wie auch der zweite Band, ist dieser dritte Band sehr komplex und vielschichtig. Meine Zusammenfassung worum es geht, ist dafür eigentlich viel zu kurz, da wieder so viel passiert und die Handlung aus den verschiedensten Perspektiven geschildert wird. Der Einstieg ist dabei gut gewählt und direkt spannend, da man Alex bei ihrem Kampf ums Überleben nach ihrem Absturz begleitet. Das Buch beginnt direkt da, wo der zweite Band aufgehört hat.

Der Leser erfährt was mit Alex passiert, wie Tom darunter leidet, dass er sie schon wieder verloren hat, was mit Chris nach der schrecklichen Falle passiert, was für schlimme Experimente an Peter durchgeführt werden und was mit Ellie passiert. Aber auch die Geschehnisse in Rule werden weiter geschildert.
Mein besonderes Highlight war, dass man endlich erfährt, was mit Ellie passiert ist, nachdem sie im ersten Band entführt wurde. Dieses kleine Mädchen hat sich seitdem sehr verändert. Sie ist stark geworden und weiß sich zu helfen, dazu ist sie mutig und einfühlsam. Ich habe sie zwar schon vorher gemocht, aber ihre Entwicklung in dieser Extremsituation ist sehr gelungen.
Aber auch Alex, Tom, Chris, Peter und die anderen haben sich verändert. Jeder wächst auf seine Art über sich hinaus, mal positiv mal negativ.
Ganz besonders verstört hat mich Peters Perspektive. Er wandelt zwischen Halluzinationen, Angst, Verrücktheit und Verwirrung, sodass ich zuerst nicht wusste, was er da erlebt. Diese ganze Perspektive ist für den Leser zuerst mehr als verwirrend, wird im Laufe des Buches aber klarer und man erfährt viel über seine Vergangenheit.

Sowieso erfährt man hier mehr über die einzelnen Protagonisten und deren Beweggründe, man muss aber konzentriert dabei bleiben um einzelne Zusammenhänge zu verstehen und nicht durcheinander zu kommen. Dies verleiht allem mehr Tiefe und auch die vielen einzelnen Handlungsstränge beginnen langsam zusammenzuführen und sich zu einem kompletten Bild zu formen. Durch die vielen Perspektivwechsel, die meist an einer spannende Stelle aufhören, wird die Spannung, die von Beginn an vorhanden ist, weiter gesteigert, sodass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören kann. Überraschende Wendungen tun ihr übriges. Bisher habe ich noch keine Idee, wie diese Reihe enden soll, was einen zusätzlichen Sog auf mich ausübt.

Brutalität und Gewalt finden hier einen neuen Höhepunkt. “Ashes- Ruhelose Seelen” ist noch blutiger, noch ekliger, noch gewalttätiger, noch brutaler und noch heftiger, als die Vorbände. Stellenweise wurde es mir beinahe zu viel, aber dennoch konnte ich nicht aufhören zu lesen. Egal wie schrecklich das Buch war, es übte auf mich eine unglaubliche Faszination aus. Leser, denen die Vorbände schon zu viel waren oder vor allem junge Leser, sollten die Finger davon lassen. Diese Reihe ist meiner Meinung nach keine Jugendbuch-Reihe. Neben der körperlichen Gewalt, gibt es auch wieder enorme psychische Gewalt und wieder einmal wird klar, wenn die Menschheit am Abgrund steht, ist Menschlichkeit nicht mehr wichtig. Ich finde es erschreckend, wie viele Menschen dann selber zum Monster werden.
Die Veränderten dagegen sind ja schon fast harmlos, weil man bei ihnen weiß, worauf man sich einlässt. Zudem verändern sie sich langsam und werden immer intelligenter.

Wie schon bei den Vorbänden, konnte mich dieses Buch durch einen eingängigen und tollen Schreibstil, der dem Leser sehr gut Emotionen vermittelt, begeistern.
Ilsa J. Bick schreibt dabei sehr atmosphärisch, sodass man als Leser
völlig in die düstere, brutale und auch trostlose Welt von “Ashes”
versinkt.
Dabei nutzt sie sehr detaillierte Beschreibungen, die auch
schonungslos brutale und eklige Szenen beschreiben und ich ein wahres
Kopfkino durchgemacht habe. Dadurch ist das Buch aber nichts für
schwache Nerven. Das Setting ist phänomenal durchdacht und völlig nach meinem Geschmack.

Da der letzte Band der “Ashes”- Trilogie in zwei Bände aufgeteilt wurde, endet der dritte Teil mitten drin und es bleiben unglaublich viele Fragen noch offen, die hoffentlich in einem tollen Finale enden das alles auflöst.


In “Ashes- Ruhelose Seelen” steigert sich die Gewalt und Brutalität noch weiter. Es ist noch blutiger, noch ekliger, noch gewalttätiger, noch brutaler und noch heftiger, als die Vorbände. Dafür aber auch unglaublich spannend. Auf mich übt diese Reihe einen riesigen Sog aus und ich bin mehr als gespannt, wie alles enden wird.


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