[Rezension] Theo Lawrence- Mystic City: Das gefangene Herz

 
 
 

Aria Rose lebt in New York. Nach einer Klimakatastrophe steht ein
Großteil unter Wasser. Die Reichen leben getrennt von den Armen, zu
denen auch die Mystiker (Menschen mit besonderen magischen Fähigkeiten) gehören. Eines Tages wacht Aria ohne Erinnerungen wieder auf. Angeblich hat sie Drogen genommen und durch eine Überdosis erinnert sie sich an nichts. Als Tochter der Familie Rose, die mit über New York herrschen, soll sie Thomas heiraten und laut den Aussagen ihrer Familie hat sie ihn abgöttisch geliebt. Doch sie fühlt nichts für ihn. Als sie dann auch noch auf Hunter trifft, einen Mystiker zu dem sie sich hingezogen fühlt, ist ihre Verwirrung komplett. Immer wieder sucht sie seine Nähe und schnell wird daraus mehr, doch dann beginnt ein Machtkampf und Aria ahnt, das nicht alles so ist, wie es den Anschein hat.

 

 “Mystic City” ist mir zuerst durch sein mehr als gelungenes Cover in die
Augen gesprungen und auch die Handlung, die zwischen einer Dystopie und einem Fantasybuch schwankt konnte mich direkt neugierig machen.
Der Einstieg ist dann auch durchaus gelungen, denn man begleitet Aria auf
ihrer Suche nach den Erinnerungen und deckt mit ihr Unglaubliches auf.
Schnell war ich von dem Buch gefesselt und wollte mehr über Arias Welt
erfahren, die bildlich und toll beschrieben ist.

Nach meiner anfänglichen Begeisterung, war ich aber schnell etwas enttäuscht. Das Buch bedient sich vieler Klischees. Ein reiches, wohlhabenes Mädchen verliebt sich in einen armen ausgestoßenen Jungen, der zu den Rebellen gehört. So etwas hat man schon hundertmal gelesen, was das Ganze für mich recht vorhersehbar gemacht hat.
Dennoch gibt es hin und wieder überraschende Wendungen, die mich begeistern konnten.
Die Idee der Mystiker und wie sie ausgebeutet werden, gefällt mir dagegen sehr gut und die Ausarbeitung ist insgesamt gelungen.

Aria als Protagonistin hat mir insgesamt gut gefallen. Sie ist zwar im
Großen und Ganzen recht naiv, aber da sie ihr Gedächtnis stellenweise
verloren hat, finde ich das sehr verständlich. Sie muss mit Zweifeln
leben und quasi einen fremden Menschen neu kennenlernen, den sie
angeblich liebt, aber auch ein paar andere Menschen hat sie vergessen.
Das stelle ich mir sehr beklemmend und traurig vor und so hat das Buch
auch eher eine drückende und düstere Grundstimmung.
Hunter dagegen ist der typische Rebell, der für seine Ideale alles tut. Ihn und sein Verhalten finde ich sehr vorhersehbar und eher langweilig, obwohl er für seine Rolle gut ausgearbeitet ist.
Bei den anderen Protagonisten gibt es interessante und weniger interessante Menschen, die so manche Überraschungen bereit halten.

Die Liebesgeschichte ist wie schon erwähnt eher klischeehaft, aber auch schön beschrieben, sodass ich mit Aria mitfühlen konnte. Die sonstige Handlung bietet durchaus Potential für einen spannenden Verlauf, das hier nicht ganz ausgenutzt wurde.

Der Schreibstil dagegen ist leicht und locker und passt zu der
beschriebenen Atmosphäre des neuen New Yorks. Beschrieben wird alles aus der Ich-Perspektive von Aria, sodass man als Leser ihre Gedankengänge gut nachvollziehen kann.

Das Buch ist in sich abgeschlossen und auch wenn es mich nicht völlig überzeugen konnte, bin ich gespannt auf den zweiten Teil, da vor allem das Ende mir gut gefallen hat.

 

“Mystic City” bietet kurzweilige Unterhaltung, bei der nicht das volle
Potential genutzt wurde. Zu viele Klischees und Vorhersehbarkeit,
konnten mir nur einen mittelmäßigen Lesegenuss bereiten. Dennoch gefällt mir die Idee und die Atmosphäre des Buches und ich werde bestimmt die Reihe weiter verfolgen.

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