[Rezension] Amy Crossing- Harmlose Hölle: Raum 213

 
 

Als Liv sieht, wie ihr Freund Daniel ein anderes Mädchen auf einer Party küsst, verlässt sie diese fluchtartig. Völlig aufgelöst und allein trifft sie auf einen unheimlichen, fremden Jungen, der sie zu kennen scheint. Später erfährt sie, dass es sich bei dem Jungen um Ethan gehandelt hat, einen Jungen der die Eerie High besuchte und nach seltsamen Vorfällen im Raum 213 lange in einer Psychiatrie war.
Immer wieder trifft Liv auf Ethan, der seltsame Drohungen ausspricht, die sie zuerst nicht ernst nimmt. Doch dann findet sie in ihrem Garten eine Leiche. Diese Leiche ist Ethans Exfreundin und immer unheimlichere Dinge geschehen. Wer oder was steckt hinter allem und was hat der Raum 213 damit zu tun?


Selten lese ich Thriller, aber dieser hier klang so interessant, dass ich ihn unbedingt lesen musste.
Er beginnt von Anfang an völlig spannend und es herrscht ein unglaublich schnelles Erzähltempo vor. Zwischendurch überschlagen sich die Ereignisse und man kommt als Leser gar nicht zum Luft holen. Schon die erste Begegnung mit Ethan konnte mich fesseln.

Ethan ist als Protagonist völlig undurchsichtig. Insgesamt wirkt er unheimlich, dann aber wieder nur wie ein Opfer und bis zum Schluss konnte ich mich nicht entscheiden, ob er mir leid tut und ich ihm glauben soll oder er mir Angst macht und genauso ergeht es Liv.
Liv ist eine insgesamt sympathische Protagonistin, die einfach nicht zur Ruhe kommt. Ihre Handlungen sind sehr impulsiv, sie ist sehr nachtragend und handelt meist eher unvernünftig und wie in einem billigen Horrorfilm. Dennoch kann ich sie irgendwie verstehen, weil ich nicht wüsste, wie ich bei ihren Erlebnissen handeln würde. Da alles in wenigen Tagen geschieht, hat sie auch gar keine Zeit über alles nachzudenken.
Zwischendurch zweifelt sie an ihrem Verstand und auch als Leser weiß man nicht, was sie wirklich erlebt und was sie träumt oder sich einbildet.
Amy Crossing schafft es da wirklich den Leser an der Nase herumzuführen und Wahrheit und Fiktion zu vermischen.
Insgesamt kommt mir die Entwicklung der Protagonisten allerdings zu kurz, weil bei den ganzen Geschehnissen einfach keine Zeit ist die Protagonisten näher zu beleuchten und kennenzulernen. Das finde ich etwas schade.

Die Idee des Plots gefällt mir dagegen sehr gut, auch wenn viele Beschreibungen an einen Teenie-Horrorfilm erinnern und manche Effekte übertrieben wirken. Leider erfährt man nicht, was hinter dem Raum 213 steckt und was Ethan da wirklich erlebt hat. Man kann nur spekulieren und hoffen, dass man in den Folgebänden mehr erfährt. So wirkt alles nicht ganz durchdacht oder unlogisch.

Besonders gelungen ist das Rätseln um den Täter. Ethans Freundin wurde ermordet und Amy Crossing schafft es, dass man zwischendurch jeden verdächtigt, egal ob Ethan, Daniel oder Livs Bruder Jessie. Bis zum Schluss kennt man die Wahrheit nicht und wird immer wieder in die Irre geführt.

Zwischendurch gibt es neben den Geschehnissen, die aus Livs Perspektive (personaler Erzähler) erzählt werden auch immer wieder Rückblenden aus den Geschehnissen im Raum 213 vor einiger Zeit. Besonders die Abschnitte im Raum 213 fande ich spannend, gruselig und geheimnisvoll und ich wüsste gerne mehr über diesen geheimnisvollen Raum.
Durch kurze Abschnitte, spannende Cliffhanger am Kapitelende, einem leichten und lockeren Schreibstil mit kurzen Sätzen fliegen die Seiten beim Lesen nur so dahin und man kann trotz der Mängel gar nicht anders, als das Buch zu inhalieren. Das Ende ist in sich abgeschlossen, aber einfach unzufriedenstellend, weil man immer noch sehr viele Fragen hat und es mir so einfach nicht gefallen hat.
Dennoch werde ich die Reihe weiter verfolgen, in der Hoffnung mehr über den Raum 213 zu erfahren und spannende Unterhaltung zu bekommen.


“Harmlose Hölle” bietet spannende und kurzweilige Unterhaltung. Es herrscht ein hohes Erzähltempo vor, was leider auf die Kosten der Protagonisten geht. Nicht alles ist logisch und das Ende war nicht mein Fall, dennoch hat es mich gut unterhalten und ich würde gerne mehr über den Raum 213 erfahren.
Ich kann das Buch jedem empfehlen der eine spannende Reihe mit kurzen Bänden sucht und kein Problem mit offenen Fragen hat.

4 Replies to “[Rezension] Amy Crossing- Harmlose Hölle: Raum 213”

  1. Auf die Antworten hoffe ich in der Fortsetzung auch noch. Bei mir hat es das Buch knapp auf 4 geschafft. Vor allem, weil ich nicht annähernd so viel Spannung erwartet habe… Musste es ebenfalls inhalieren, wie du sagst :-)
    Ich vermute, Raum 213 bleibt bis zum letzten Band so mysteriös :-( sonst wäre doch etwas von dem gewissen Etwas des Buches verloren :-)
    Also heißt es, weiterlesen <3

    Liebe Grüße
    Steffi

    1. Huhu Steffi,
      ich denke auch, dass es weiterhin so mysteriös bleibt und hoffe nur, dass es am Ende dann überhaupt eine Auflösung gibt. Spannend ist die Reihe bisher alle mal und ich lasse mich überraschen, ob mich Band 2 mehr überzeugen kann. Lesen werde ich den auf jeden Fall.
      Bei der Bewertung war ich echt am schwanken, aber es hat mir trotz der Spannung leider einiges nicht so zugesagt. ;)

      Liebe Grüße
      Mandy

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