[Rezension] “Die Buchspringer” von Mechthild Gläser

 
 

Hals über Kopf reisen Amy und ihre Mutter in den Sommerferien von Bochum auf die Insel Stormway zu Amys Großmutter, die Amy nie kennengelernt hat, da ihre Mutter als junge Frau den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen hat. Dort erfährt Amy Unglaubliches. Ihre Familie Lennox of Stormsay hat die Fähigkeit in Bücher zu reisen und dort mit den Figuren zu reden und Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Auch Amy hat diese Fähigkeit und lernt sie nun nach und nach kennen und lieben. Aber nicht nur Amys Familie kann in Bücher springen, auch Will und seine Schwester haben diese Fähigkeit. Die drei haben die Aufgabe die Literatur zu beschützen. Doch dann geschehen seltsame Dinge in den Büchern. Auf einmal fehlen Schätze und Ideen werden gestohlen. Auf der Suche nach dem Verursacher geraten Amy und Will immer mehr in Gefahr…

 

“Die Buchspringer” war für mich eine absolute Pflichtlektüre. Welcher Bücherliebhaber würde nicht gerne wie Amy in Bücher hineinspringen können um mit seinen Lieblingsfiguren zu sprechen? Außerdem mochte ich die Dilogie “Stadt aus Trug und Schatten” und “Nacht aus Rauch und Nebel” der Autorin sehr gerne und war neugierig auf ihr neuestes Werk.

Und schnell konnte es mich völlig begeistern. Zwar war ich zuerst etwas irritiert, wie es dazu kommt, dass Amy und ihre Mutter auf die Insel reisen und dass Amy über alles komplett im Dunkeln gelassen wurde. Das Verhalten von Amys Mutter ist manchmal etwas seltsam und nicht immer nachvollziehbar, aber das hat mein Lesevergnügen in keinster Weise beeinflusst. 
Ich liebe die Idee hinter dem Ganzen. Jeder, der gerne Bücher liest, würde wohl gerne Amys Fähigkeiten besitzen und es gefällt mir, wie die Idee ausgearbeitet ist, denn es werden z.B. alle Ausgaben eines Buches verändert, wenn der Inhalt eines Buches verändert wird, was ich logisch finde. Man merkt, dass Mechthild Gläser sich viele Gedanken zu der Buchwelt gemacht hat und man erfährt, was Buchfiguren so treiben, wenn sie nicht in ihrer Handlung agieren.

Zusammen mit Amy betritt man viele bekannte Buchwelten, aber auch wenn man diese nicht kennt, kann man den Plot sehr gut nachvollziehen. Besonders gefreut habe ich mich über Amys Ausflug in “Alice im Wunderland”, weil es eins meiner Lieblingswerke ist. Mechthild Gläser bezieht sich hier auf die Originale, wie z.B. das Dschungelbuch oder Peter Pan, bringt aber viele eigene Ideen hinein, die das Ganze überzeugend ergänzen. 
Dazu gibt es eine süße Liebesgeschichte, die nicht zu viel Raum in dem Plot einnimmt, aber gut zum Ganzen passt.

Zu keiner Zeit wurde mir langweilig, denn nachdem in der Buchwelt seltsames passiert, rätselte ich mit Amy mit und war gespannt darauf, was dahinter steckt. Der Plot ist insgesamt etwas ruhiger, aber dennoch fesselnd und er war für mich genau das Richtige.
Zwischen der normalen Handlung gibt es immer kurze Abschnitte aus einem Märchen, die zuerst wenig Sinn ergeben, aber am Ende sehr gut zum Rest passen.

Amy ist eine sehr sympathische Protagonistin und ich habe es sehr genossen sie auf ihrem Abenteuer zu begleiten. Auch alle anderen Charaktere können auf ihre Art überzeugen, auch wenn mich wie schon gesagt Amys Mutter zuerst irritiert hat.
Bis auf die Märchenanteile wird alles aus Amys Ich-Perspektive geschildert, was ich sehr passend finde.

Mechthild Gläser schreibt bildgewaltig und voller Emotionen. Beim Lesen entsteht ein wahres Kopfkino und so kann man völlig in die Seiten des Buches versinken. Sie schafft es den Leser lange Zeit an der Nase herumzuführen und schreibt dabei leicht und locker.
Erst ganz zum Schluss lüften sich alle Geheimnisse, es gibt eine überraschende Wendung und ein grandioses und ungewöhnliches Finale, das ich erst mal sacken lassen musste bevor es mir gefallen hat. Nichtsdestotrotz finde ich das Ende äußerst passend, auch wenn ich mir noch ein bisschen mehr Informationen zu dem Verbleib der anderen Charaktere gewünscht hätte. Dennoch ist es ein stimmiges und tolles Ende eines Buches, das völlig nach meinem Geschmack ist und das ich immer wieder lesen könnte.

 

“Die Buchspringer” ist ein Buch, das ich jedem Buchliebhaber nur empfehlen kann. Der Mix aus bekannten Geschichten und Figuren mit tollen neuen Ideen und einem Plot, der überzeugen kann, war völlig nach meinem Geschmack und ich bin schon jetzt gespannt auf weitere Werke der Autorin.

4 Replies to “[Rezension] “Die Buchspringer” von Mechthild Gläser”

  1. Huhu meine liebe Mandy <3

    wie lustig, wir haben unsere Rezi zu "die Buchspringer" am selben Tag veröffentlicht UND wir sind uns sehr, sehr einig über das Buch :D. Dem kann ich gar nicht mehr viel hinzufügen, ich unterschreibe alles was du geschrieben hast <3
    Das Ende hat mich auch komplett überrascht, aber ich fand es auch extrem passend.

    Drück dich, Ally

    1. Huhu liebe Ally,
      das ist ja mal ein Zufall. Unser Büchergeschmack ist ja irgendwie oft sehr ähnlich. ;)
      Das Ende ist so… anders, aber es passt wirklich extrem, was anderes wäre irgendwie nicht so toll.
      Liebe Grüße
      Mandy
      *drück**

  2. Hallo Mandy,

    oh eine schöne Rezi. Das Buch steht auch auf meiner Wuschliste. Es ist mir in der Verlagsvorschau sofort ins Auge gesprungen, da es um Bücher geht und bekannte Geschichten drin vorkommen. Sowas liebe ich ja. Schön zu lesen, dass dir auch die Umsetzung so gut gefallen hat.

    Liebe Grüße, Julia

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