[Rezension] “Vom Suchen und Finden” von Kenneth Oppel

Das Copyright vom Cover liegt beim Dressler Verlag.

Rachel und Samuel wünschen sich beide nichts mehr als Fossilien ausgraben und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ihre Väter befassen sich ebenfalls damit, doch sie sind Rivalen und hassen sich. Rachel versucht alles um Paläontologin zu werden, doch ihr Vater wünscht sich, dass sie heiratet. Samuel dagegen möchte sich nicht mit studieren aufhalten, doch das wäre seinem Vater lieber. Durch Zufälle treffen Rachel und Samuel aufeinander und schnell fühlen sie sich trotz der Feindschaft ihrer Väter zueinander hingezogen. Als ihre Väter in den Badlands landen um Ausgrabungen zu starten, spitzt sich die Lage zu, denn beide hoffen auf den größten Dinosaurierfund, den es je gab.

“Vom Suchen und Finden” gehört zu den Büchern, die mir beinahe entgangen wären. Dabei finde ich die Grundidee und das Setting sehr gelungen. Der wissenschaftliche Aspekt rund um Dinosaurier und auch die Ausgrabungen fand ich spannend und auch die Konflikte der rivalisierenden Väter sind sehr gut dargestellt. Hier mochte ich besonders die hitzigen Wortgefechte der beiden, die aber nicht nur bei Wortgefechten blieben, denn schon ziemlich zu Anfang prügeln sich die beiden. 
 
Auch mochte ich die Konflikte, die Rachel und Samuel mit ihren Vätern auszutragen haben, auch wenn ich sagen muss, dass der Fokus der Geschichte wirklich auf der Liebesgeschichte liegt. Dadurch wird vieles andere nur angerissen und bleibt zu oberflächig dargestellt. So tauchen hier z.B. die Sioux-Indianer auf, die etwas dagegen haben, dass in ihrem Revier Ausgrabungen durchgeführt werden. Aber dieser Aspekt wird für meinen Geschmack viel zu schnell und problemlos abgehandelt. Dabei finde ich das Thema hochspannend und es hätte so viel Potenzial gehabt, das hier leider etwas ungenutzt blieb.
Auch so lösen sich meiner Meinung nach viele Konflikte einfach zu schnell in Luft auf und alles geht irgendwie zu leicht.
 
Dafür ist die Liebesgeschichte wirklich schön dargestellt und die Verbindung zu Romeo und Julie durchweg spürbar, sodass vor allem das Ende hochdramatisch und emotional ist. Ich mochte Rachel und Samuel sehr gerne und fand ihre Gefühle authentisch dargestellt, auch wenn mir vieles zu glatt lief.
Sie haben beide nicht immer ein einfaches Leben, aber ihre Ziele vor Augen und sie waren mir beide sehr sympathisch.
 
Der Schreibstil ist sehr leicht und locker geschrieben und auch die wissenschaftlichen Aspekte sind sehr gut lesbar. Zwar zieht sich der Plot immer wieder in die Länge und ist insgesamt sehr vorhersehbar, aber dennoch schaffte es der eingängige Schreibstil, dass ich das Buch in eins lesen konnte. Der Plot wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Rachel und Samuel geschildert, was mir sehr gut gefallen hat. Dazu schreibt der Autor besonders die Dialoge mit einem gewissen Biss, was für gute Unterhaltung sorgt.

Das Ende ist wie schon erwähnt hochemotional und trotz meiner Kritik bin ich froh, dass ich das Buch gelesen habe. Aus der gelungenen Idee hätte man noch mehr herausholen können, aber dennoch konnte mich das Buch alles in allem gut unterhalten.

 

Ich habe lange überlegt, wie ich dieses Buch bewerten soll. “Vom Suchen und Finden” hat viele positive Aspekte, aber vieles gefiel mir auch nicht so gut. Meiner Meinung nach blieb viel Potenzial ungenutzt, aber ich denke, dass besonders jüngere Leser Gefallen an der Liebesgeschichte finden dürften, denn diese mochte ich auch sehr. So vergebe ich sehr gute drei Sterne.

2 Replies to “[Rezension] “Vom Suchen und Finden” von Kenneth Oppel”

  1. Hey Mandy,
    Danke für die Rezension :) ich hatte bei dem Buch überlegt ob es etwas für mich wäre aber aufgrund deiner Rezension werde ich es wohl nicht lesen. Deine Angesprochenen Punkte würden mich auch stören und es kling nach einem mittelmäßigen Buch.
    Liebe Grüße
    Franzi

Schreibe einen Kommentar zu Griinsekatze Franzi Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert