[Rezension] “Marwani- Mitten ins Herz” von Maren Dammann

Das Copyright und die Bildrechte vom Cover liegen beim Thienemann-Esslinger Verlag.

Seit Miras Unfall hat sich ihr Leben komplett verändert. Nicht nur, dass sie nun im Rollstuhl sitzt, ihre Eltern kaufen auch noch ein Haus direkt neben einem Pferdehof. Dabei möchte sie die Stadt und ihre Freunde nicht verlassen, sie mag keine Pferde und sieht auch so keinen Sinn in ihrem Leben. Doch dann trifft sie auf Marwani, ein temperamentvolles Pferd, dass niemanden an sich heranlässt. Schnell merkt Mira, dass die beiden viel gemeinsam haben und auch der Stalljunge Dan lässt sie nicht völlig kalt. Beide berühren ihr Herz und schenken ihr Hoffnung…

Eigentlich lese ich keine “Pferdebücher” mehr, aber als ich von diesem Buch gehört hatte, wurde ich neugierig, weil die Protagonistin im Rollstuhl sitzt und ich beuflich hin und wieder etwas mit Reittherapie zu tun hatte. So war ich gespannt, wie das Thema hier umgesetzt wurde. Allerdings muss ich sagen, dass ich wirklich aus dem Alter solcher Bücher herausgewachsen bin und das Buch für mich zu klischeehaft, kitschig, vorhersehbar und etwas unrealistisch war. Aber da ich nicht zur Zielgruppe gehöre und ich das Buch mit 12 garantiert geliebt hätte, bewerte ich es wie ich es mit 12 bewertet hätte. Alles andere empfinde ich hier als nicht fair.

Als Leser lernt man hier Mira näher kenne, die früher abenteuerlustig und wild war. Seit ihrem Unfall hat sie sich verändert, sie ist still geworden und hat keine Hoffnung mehr. Sie leidet und verweigert zeitweise sogar das Essen. Kaum jemand kommt an sie heran und erst der Kontakt mit der Schimmelstute Marwani verändert sie. Dieses wilde und temperamentvolle Pferd trifft bei ihr einen Nerv, die beiden haben direkt eine Verbindung zueinander, die in diesem Buch noch etwas ganz besonderes wird. Ich konnte mich sehr gut in Mira hineinversetzen und habe ihre Entwicklung sehr gerne verfolgt. Sie war eine Protagonistin, die eigentlich stark ist, aber zuerst wieder zu sich finden musste. Ganz besonders toll fand ich ihre Schwester, die Pferde liebt und immer an Mira glaubt. Aber auch Dan, der Mira unterstützt, gefiel mir.

Das Buch ist überraschend tiefgründig befasst und sich mit schwierigen Themen, aber auch einer tiefen Freundschaft zwischen einem Pferd und einem Mädchen. Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, die wunderbar zu dem Plot passt. Auch Marwani hat ihre Vergangenheit und schnell wird klar, wieso dieses Pferd so ist wie es ebend ist. Zudem merkt man, dass die Autorin sich mit Pferden auskennt, denn hier wird auch der Umgang und das Traininig mit den Pferden sehr anschaulich und verständlich dargestellt.

Zu Beginn schwebt über allem eine bedrückende Stimmung, die schnell in Hoffnung umschlägt. Aber natürlich müssen Mira, Marwani und Dan viele Probleme und Hindernisse überwinden, doch die drei geben nicht auf. Der Plot ist sehr einfühlsam, auch wenn er zeitweise sehr ruhig ist. Viel findet auf der zwischenmenschlichen Ebene statt. Dazu passt auch sehr gut der jugendliche und frische Schreibstil, der die Emotionen von Mira wunderbar darstellt.

Das Ende ist sehr passend und rundet die Geschichte um eine besondere Freundschaft perfekt ab. Zudem wird es am Ende richtig spannend und man fiebert mit den Protagonisten mit. Für 12-jährige Pferdeliebhaber ist dieses Buch wirklich perfekt.

Wer nach einem Buch sucht in dem es um eine tiefe Freundschaft zwischen einem Pferd und einem Mädchen geht, der sollte hier einen Blick riskieren. Das Buch beinhaltet tiefgründige Themen, eine schöne Liebesgeschichte und man begleitet Mira, die nach einem schlimmen Unfall wieder zurück ins Leben finden muss. Für 12-jährige Pferdeliebhaber ist es wirklich perfekt und ich kann es definitiv empfehlen, auch wenn ich aus dem Alter solcher Bücher herausgewachsen bin.

2 Replies to “[Rezension] “Marwani- Mitten ins Herz” von Maren Dammann”

  1. Hi Mandy,

    ich bin ja ehrlich gesagt auch ziemlich neugierig auf die Geschichte, auch wenn bestimmte Handlungselemente ja schon ein wenig bekannt vor kommen. Dass die Handlung vorherhsehbar ist, finde ich allerdings schade, denn ich hab Pferdebücher (aus dem Alter bin ich ja eigentlich auch raus) gelesen, bei denen selbst ich nicht genau voraussagen konnte, was passieren könnte. Daher finde ich es aber super, dass du das Buch aus deinem 12jährigen Selbst heraus bewertet hast! ;)

    Liebe Grüße
    Laura

    1. Hi Laura,
      das Meiste konnte ich mir halt leider schon vorher denken, aber ich glaube, dass es mir mit 12 einfach anders gegangen wäre und ein zwei Überraschungen gab es in dem Plot schon, aber vor allem das Ende war so, wie ich es erwartet hätte. Aber dennoch ist es ziemlich toll und ich weiß einfach, dass ich es mit 12 geliebt hätte. :)
      Liebe Grüße
      Mandy

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