[Rezension] “ON:OFF” von Ann-Kristin Gelder

Das Copyright und die Bildrechte vom Cover liegen beim Thienemann-Esslinger Verlag.

In Noras Leben dreht sich alles um ihre Arbeit bei dem Technologiekonzern Neurogaming-Systems (NGS). Doch niemand darf wissen, was sie da eigentlich macht, denn die Forschungen sind streng geheim. Doch als eine ihrer Zielpersonen Selbstmord begeht und sie sich in die nächste Zielperson verliebt, fängt sie an zu zweifeln und schnell merkt sie, dass der Konzern vor nichts zurückschreckt. Doch NGS verlässt man nicht einfach so.

Schon als ich zum ersten Mal von diesem Buch gehört hatte, war mir klar, dass ich es lesen möchte. Als es dann endlich soweit war, hatte ich schon ganz vergessen, worum es in dem Buch geht und bewusst den Klappentext nicht noch einmal gelesen. Zu Beginn musste ich mich erst einmal in das Buch hineinfinden, weil man als Leser direkt mitten in die Handlung geworfen wird. Man begleitet ein Mädchen, das Selbstmord begeht und anschließend drei Monate später Nora, die Kontakt zu ihrer nächsten Zielperson Alex aufnimmt.

Zuerst war mir nicht klar, wieso Nora den Kontakt zu Alex aufnehmen muss und was die Forschung von NGS beinhaltet. Erst nach und nach bin ich dahinter gekommen, dass sich alles um Bewusstseinssynchronisierung dreht und Nora, wenn sie schläft in dem Körper von Alex steckt und alles erlebt, was er erlebt. Schläft er, befindet sie sich wieder wach in ihrem eigenen Körper. Und obwohl das Thema nicht wirklich neu ist, fand ich die Umsetzung und alles was damit zusammenhängt unglaublich toll und spannend.

Dieses Buch hat auf mich einen unglaublichen Sog ausgeübt. Ich habe es fast an einem Stück gelesen, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht. Dabei kann man das Buch schwer einem Genre zuordnen. Es ist einerseits ein Jugendbuch, beinhaltet eine Liebesgeschichte, die stark im Fokus steht, hat aber auch Thriller- und Science-Fiction-Elemente. Es ist ein vielschichtiges Buch, das sich mit vielen wichtigen Themen und auch ethischen Fragen befasst. Im Mittelpunkt steht ein skrupelloser Konzern und teils geht es blutig und grausam zu.

Die Liebesgeschicht war unglaublich süß und hat wunderbar zum Rest gepasst. Ich habe zusammen mit den Protagonisten eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchgemacht und mochte sie sehr. Nora ist teils zwar etwas naiv und sieht zuerst so vieles nicht, aber das ändert sich im Laufe des Buches. Dafür ist sie sehr schlau, einfühlsam und loyal. Ich mochte es, wie sie nie aufgibt und immer nach einer Lösung sucht. Besonders toll fand ich aber Alex, der hinter die Fassade der Menschen blicken kann und zu den Menschen hält, die ihm etwas bedeuten. Auch die Nebenfiguren konnten mich überzeugen. Allen voran die Antagonisten, die ich am liebsten persönlich ausgeschaltet hätte.

Der Schreibstil ist unglaublich toll zu lesen. Alles ist leicht und locker geschrieben und die Emotionen werden überzeugend dargestellt. Der Plot wird aus Noras Ich-Perspektive geschildert und ich fand es besonders faszinierend, wie die Szenen dargestellt wurden, in denen Nora das Leben von Alex erlebt.

Der Plot ist zuerst noch recht ruhig, aber durchweg fesselnd und faszinierend. Über allem schwebt eine Bedrohung, die dann am Ende in einem spannenden Finale gipfelt. Das Finale hat dann eine Wendung hat mit der ich so nicht gerechnet hätte. Für mich war das Buch ein Highlight und ich freue mich auf weitere Werke der Autorin.

Mich konnte dieses Buch komplett begeistern, auch wenn die Idee auf den ersten Blick nicht komplett neu ist. Denn das Buch hat auf mich einen unglaublichen Sog ausgeübt. Zudem mochte ich den Genremix, die Liebesgeschichte und die Protagonisten und auch das Ende hat es in sich. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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