[Rezension] “Storchenherzen” von Fritzi Teichert

Das Copyright und die Bildrechte vom Cover liegen beim dtv Verlag.

Eigentlich liebt Helga ihren Job als Hebamme, nur die Eltern rauben ihr manchmal den letzten Nerv. Dank ihrer ruppigen Art, eckt sie öfters an und die Onlinebewertungen werden immer schlechter. Als ihre Kollegin Monika daraufhin die junge Hebamme Madita einstellt, die ohne Punkt und Komma redet, ist Helga alles andere als glücklich. Doch auch für Madita ist der Neuanfang nicht leicht, dennoch versucht sie alles um in ihrem neuen Leben Fuß zu fassen.

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut. Denn da ich selber als Kinderkrankenschwester arbeite, war es schön einmal ein Buch über Hebammen zu lesen und was soll ich sagen? Das Buch hätte das Leben selbst schreiben können. Ich habe so einige Situationen, die hier beschrieben wurden, ähnlich schon erlebt oder von ähnlichen Erfahrungen gehört und konnte mich so wunderbar in die werdenden Eltern und die drei Hebammen hineinversetzen, zumal das Buch dadurch einfach sehr authentisch ist.

Zwar ist Helga eine Protagonistin, die man zuerst einmal verstehen lernen muss, aber ich mochte sie dann gerade wegen ihrer Eigenarten. Sie liebt es dabei zu helfen Babys auf die Welt zu bringen, eckt aber auf der zwischenmenschlichen Ebene immer wieder an. Es hat etwas gedauert, bis ich hinter ihre Fassade blicken konnte und sie mir sympathisch wurde. Madita mit ihren quirligen, fröhlichen und optimistischen Art hatte es da bei mir schon leichter, denn sie gefiel mir auf Anhieb sehr. Die dritte Hebamme im Bunde ist Monika, doch sie ist hier eher eine Nebenfigur. Der Fokus liegt auf Helga und Madita.

Helga und Madita haben in diesem Buch einiges zu bewältigen und hier tauchen Probleme auf, mit denen ich so vorher nicht gerechnet hätte. Wer hier allerdings eine reine Liebesgeschichte erwartet, dürfte enttäuscht werden. Denn das Buch befasst sich zwar auch mit der Liebe, aber viel mehr mit dem Thema Freundschaft und dem Arbeitsalltag als Hebamme.

Der Schreibstil ist unglaublich emotional zu lesen und mir gefielen besonders die schlagfertigen Dialoge sehr. Der Plot wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Helga und Madita geschildert, sodass ich mich sehr gut in die beiden Protagonistinnen hineinversetzen konnte. Zudem ist das Buch leicht und locker geschrieben und so flogen die Seiten beim Lesen nur so dahin.

Beim Lesen erlebte ich ein Wechselbad der Gefühle und so war dieses Buch für mich ein absolutes Highlight. Zudem ist es eine Liebeserklärung an den Job der Hebamme, der für werdende Eltern so wichtig ist.

“Storchenherzen” ist ein Buch, das das Leben selbst hätte schreiben. Außerdem ist es eine Liebeserklärung an den Job der Hebamme, der viel mehr Beachtung finden sollte. Wer allerdings nach einer reinen Liebesgeschichte sucht, dürfte hier enttäuscht werden, allen anderen kann ich das Buch aber von Herzen empfehlen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert