[Rezension] “Godmode- Der Videospiel-Prophet” von Manuel Schmitt

Das Copyright und die Bildrechte vom Cover liegen beim Droemer Knaur Verlag.

Neil gehört zu den besten beim E-Sport. Doch dann verliert er das wohl wichtigste Spiel seines Lebens und rastet völlig aus. Er legt sich nicht nur mit seinem Team an und verbringt Silvester schließlich allein, sondern verflucht die Welt. Am nächsten Tag wacht er in einer Welt auf, in der es keine Videospiele gibt und Computer nur zur Datenverarbeitung genutzt werden. Schließlich beschließt er das zu ändern und Videospiele in dieser neuen Realität zu erschaffen. Doch dafür braucht er ausgerechnet die Hilfe seiner Erzrivalin.

Da ich ein riesiger Fan von “Ready Player One” bin, war ich sehr gespannt auf dieses Debüt, was vom Thema her in eine ähnliche Richtung geht. Allerdings kommt “Godmode- Der Videospiel-Prophet” nicht ganz an “Ready Player One” heran, auch wenn es eine Liebeserklärung an die Welt der Videospiele ist. Ich hatte tatsächlich so einige Probleme mit dem Protagonisten, da Neil egoistisch und unausstehlich ist. Er denkt nur an sich und seinen Erfolg und behandelt seine Freunde und sein Team herablassend und schlecht und das ändert sich auch lange Zeit nicht. Erst ganz am Ende macht er eine Wandlung durch, die für mich aber leider zu spät kam und unglaubhaft war.

Die Idee dahinter fand ich aber unglaublich toll. Denn eine Welt ohne Videospiele ist heutzutage tatsächlich schwer vorstellbar und als Neil versucht etwas zu ändern, muss er sich einigen sehr realistischen Problemen stellen. Als er dann anfängt die Videospiele in die andere Realität zu etablieren, fängt er bei den Klassikern an und arbeitet sich immer weiter vor, was tatsächlich mein Gamerherz hat höherschlagen lassen, da ich auch unglaublich gerne Videospiele spiele und so vieles wiedererkannt habe. Denn das Buch ist voller Easter Eggs.

Der Schreibstil gefiel mir insgesamt sehr, ist zeitweise aber etwas nüchtern, was aber auch zu dem Protagonisten passt. Der Plot an sich ist spannend und abwechslungsreich, auch wenn mir etwas die Tiefe gefehlt hat. Ich mochte es wie Videospiele mit einem Fantasyroman kombiniert wurden. Man merkt, dass sich der Autor mit dem Thema auskennt, was für viel Authentizität sorgte. Das Ende rundet dann alles gut ab, auch wenn die eine oder andere Frage offen bleibt.

Meiner Meinung nach ist dieses Debüt alles andere als perfekt, aber lässt jedes Gamerherz höher schlagen. Es zeigt die Liebe zu Videospielen und das auf eine interessante Art. Nur mit dem Protagonisten konnte ich nicht viel anfangen. Dennoch kann ich das Buch jedem Videospielfan empfehlen.

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