[Rezension] “RETRO – Geh nicht online” von Sofía Lapuente, Jarrod Shusterman

Das Copyright und die Bildrechte vom Cover liegen beim Fischer Verlag.

Als Luna von ihrer Freundin Samantha im Stich gelassen wird, ist sie bitter enttäuscht. Ohne lange nachzudenken stellt sie ein Video von Samantha online, das dann schnell viral geht. Von da an wird Samanthas Leben zur Hölle, bis sie es nicht mehr aushält. Luna kämpft seitdem mit ihren Schuldgefühlen. Als sie, dank der Social-Media-Plattform Limbo, die Chance bekommt an einer RETRO-Challenge teilzunehmen und somit auf jede moderne Technologie zu verzichten, zögert sie nicht lange. Denn einerseits hat sie das Gefühl damit etwas Gutes zu tun und andererseits winkt als Preis ein Stipendium, was sie dringend benötigt. Doch dann verschwinden die ersten Teilnehmer der Challenge…

Schon als ich zum ersten Mal von diesem Buch gehört hatte, wollte ich es unbedingt lesen, denn es zeigt einen großen Nachteil der heutigen Zeit, der vielen Jugendlichen nicht bewusst ist. Denn wenn ein Video im Social-Media hochgeladen wird, kann das ganz schnell eskalieren, es wird immer weiter geteilt und Mobbing erreicht eine neue Stufe. Hier wird allgemein sehr kritisch mit dem Thema moderne Technologie umgegangen, ohne, dass das Buch belehrend wirkt, was ich sehr mochte.

Zudem gefiel mir die Umsetzung der Retro-Challenge sehr, da hier vieles auftauchte, was in meiner eigenen Kindheit normal war und was so für eine Reise in meine eigene Vergangenheit sorgte. Luna ist eine Protagonistin, die mir sehr sympathisch war, denn obwohl sie ursprünglich für Samanthas Leid verantwortlich war, hat sie das Hochladen des Videos schon bereut, bevor es überhaupt richtig eskalierte und wollte es unbedingt wieder gut machen. Sie setzt sich für das ein, was ihr wichtig ist. Auch die anderen Figuren konnten mich überzeugen, da sie sehr authentisch dargestellt wurden.

Da der Plot auf zwei Zeitebenen erzählt wird, ist das Spannungsniveau sehr hoch. Denn einerseits erlebt man Luna im “Jetzt”, das alles andere als rosig ist und andererseits erzählt sie von ihrer Vergangenheit. Dabei spricht sie den Lesenden direkt an und dank der gewählten Ich-Perspektvie konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen und fühlte durchweg mit ihr mit. In diesem Buch gibt es unglaubliche Wendungen und einen Plot, der zum Nachdenken anregt. Das Ende ist dann unglaublich spannend, aber meiner Meinung nach sehr gelungen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und war absolut gefesselt.

Hier erlebte ich eine Reise in die Vergangenheit und das auf eine besondere Art. Dieses Buch ist nicht nur kritisch und befasst sich mit wichtigen Themen, sondern auch spannend und unterhaltsam. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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