Der letzte der Silberwächter Gabriel de León ist weiterhin im Turm eingesperrt und erzählt seine Geschichte rund um den heiligen Gral. So muss er alles noch einmal erleben, von seiner Reise mit Liathe und seiner Suche nach dem Ursprung der Vampirherrschaft, stets verrfolgt und in Gefahr, den heiligen Gral im Schlepptau und der Suche nach dem Volk der Esani. Die Erfolgsaussichten waren gering und dennoch versuchten er und seine Gefährten alles um die Mission zu Ende bringen, nicht zuletzt, weil Gabriel für den Gral alles tun würde…
Mittlerweile bin ich ein riesiger Fan von den Werken des Autors und so habe ich mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut. Wer nach einer blutigen und komplexen Vampirgeschichte sucht, ist hier definitiv an der richtigen Adresse. Denn hier kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, zumal es hier einen Perpsektivwechsel gibt, der mich völlig in seinen Bann ziehen konnte. Allerdings muss ich sagen, dass ich entweder nicht mehr wusste, wie vulgär der Autor schreibt oder dass es hier besonders extrem war. Denn es gibt viele Sexszenen, aber auch blutige Szenen, die sehr ausführlich und teils etwas verstörend geschildert wurden und teilweise wird hier eine sehr vulgäre Sprache genutzt.
Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt und irgendwann hat es mich auch nicht mehr so gestört. Wahrscheinlich musste ich mich erst einmal wieder daran gewöhnen, da ich sonst doch eher seichtere Lektüre lese. Ansonsten erlebte ich hier aber ein Wechelbad der Gefühle und fand die Darstellung der Geschichte großartig. Denn Gabriel ist weiterhin eingesperrt und erzählt quasi eine Geschichte in der Geschichte und man erfährt nach und nach, was er in der Vergangenheit erlebte.
Dabei gibt es so einige Plot Twists, die es in sich haben und das Ende ließ mich dann wirklich sprachlos zurück. Ich weiß gar nicht, wie ich auf den nächsten Band warten soll, zumal ich die Figuren großartig fand. Sie haben ihre Ecken und Kanten und sind alles andere als perfekt und gerade deswegen mochte ich sie unglaublich gerne. Der Schreibstil ist gewohnt bildhaft und atmosphärisch und konnte mich komplett in seinen Bann ziehen. Ich wünschte nur, ich müsste nun nicht auf den dritten Band warten.
Wer nach einer blutigen, komplexen und genialen Vampirgeschichte sucht, in der nichts romantisiert wird, der sollte hier definitiv einen Blick riskieren. Ich kann diese Reihe bisher sehr empfehlen, auch wenn sie mir hier etwas zu vulgär war. Dennoch freue ich mich sehr auf die Fortsetzung und bin froh, dass ich diese Reihe für mich entdeckt habe.