[Rezension] “Black Blade- Das eisige Feuer der Magie” von Jennifer Estep

Die 17-jährige Lila lebt in Cloudburst Falls in West Virgina und muss sich als Waise durchschlagen. Cloudburst Falls ist eine Touristenstadt und angeblich die magischste Stadt in ganz Amerika. Sie wird von Monstern und Magiern beherrscht und auch Lila beherrscht Magie. Diese hilft ihr bei ihrem ungewöhnlichen Job als Auftragsdiebin. Doch eines Tages rettet sie Devon, den Sohn eines mächtigen magischen Familienclans. Sie möchte nichts lieber als den Familienclans aus dem Weg gehen, doch sie wird dazu gezwungen als Leibwächter für Devon zu arbeiten und so ändert sich ihr Leben für immer…


Da ich mittlerweile die Bücher von Jennifer Estep einfach liebe, war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk “Black Blade”. Ich liebe ihre Ideen und wie sie diese umsetzt. Allerdings hatte ich bei diesem Buch zuerst ein paar Probleme, da ich mir das Setting nicht so richtig vorstellen konnte. In Lilas Stadt gibt es Monster und Magie und sie wird von Clans berherrscht. Alles hat einen Mafia-Hintergrund, aber nebenher gibt es ganz normale Menschen und es spielt in Amerika. Das fand ich irgendwie verwirrend. Für mich wäre es leichter gewesen, wenn das Buch einfach in einer fremden Welt spielt, doch nach einiger Zeit habe ich mich an diesen Aspekt gewöhnt und ab da konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Es erinnert mich zwar manchmal an “Spinnenkuss”, auch wenn da die Protagonistin eine Auftragskillerin ist und keine Auftragsdiebin, aber es gibt doch einige wenige Parallelen. Dennoch mochte ich dieses Buch wirklich sehr.
Besonders die verschiedenen Magiearten, die es in “Black Blade” gibt, fand ich faszinierend. Auch wenn die Idee, dass Menschen besondere magische Gaben haben nicht neu sind, fand ich Lilas Gabe, dass sie bei direktem Blickkontakt Gefühle des Gegenübers genau sehen kann und ihm in die Seele schauen kann, einfach nur spannend. Diese Gabe ist nicht ihre einzige Fähigkeit, denn sie kann auch die Magie, die auf sie angewendet wird selbst nutzen. Auch sonst gibt es interessante magische Fähigkeiten.
Aber auch das System der Familienclans und dass hier modernes mit altmodischem gemischt ist, finde ich durchweg gelungen. So gibt es Handys und ähnliches, aber gekämpft wird mit Schwertern.

Das Buch punktet vor allem durch spannende Kämpfe und Gefahren, die Lila bestehen muss. Insgesamt konnte mich der Plot sehr gut unterhalten. “Black Blade” ist voller Action und Abenteuer, aber auch eine leichte Liebesgeschichte, Trauer, Einsamkeit, Freundschaft und Vertrauen sind Aspekte des Buches. Es ist ein Buch in dem es viel zu entdecken gibt und was wirklich spannend ist, auch wenn manches etwas vorhersehbar ist. So habe ich viel zu schnell geahnt, wer hinter den Anschlägen auf Devon steckt, aber dennoch fand ich es durchweg spannend und fesselnd, was unter anderem auch an Lila als Protagonistin gelegen hat.

Lila ist eine Protagonistin, die es in sich hat. Auf den ersten Blick wirkt sie tough, stark, mutig und unnahbar und ist dabei weder auf den Mund gefallen, noch zollt sie irgendwem Respekt. Sie hat eine sehr direkte und teils sarkastische Art, was mich oft schmunzeln ließ. Doch lernt man sie mehr kennen, merkt man, dass sie einsam ist und noch viel mehr in ihr steckt. Sie ist vielschichtig und tiefgründig und einfach eine tolle Protagonistin.
Besonders gefallen hat mir aber auch ein Pixie, der später bei Lila wohnt und ihr bei Alltäglichem hilft. Er ist am Anfang sehr unfreundlich zu ihr und erst später kommen sie sich näher. Alles in allem sind alle Figuren des Buches außerordentlich toll und überzeugend dargestellt, selbst Devon, der auf den ersten Blick langweilig wirkt, aber doch einiges mehr hergibt.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und locker zu lesen, mit tollen Beschreibungen und überzeugenden Emotionen. Die gewählte Ich-Perspektive, die alles aus Lilas Sicht erzählt, passt perferkt ins Gesamtbild.

Das Ende bietet einen guten Abschluss, auch wenn er einen Hinweis darauf gibt, wie es mit Lila und ihren Freunden weitergehen wird und schon jetzt freue ich mich sehr auf den nächsten Band.


 
“Black Blade- Das eisige Feuer der Magie” ist ein sehr unterhaltsames Buch, das ich nach kurzen Einstiegsschwierigkeiten in die Welt eher verschlungen als gelesen habe. Vor allem die Protagonisten und die Art, wie die Magie hier dargestellt wird, war nach meinem Geschmack und so kann ich das Buch nicht nur Fans von Jennifer Esteps Büchern empfehlen, sondern jedem Fantasyfan, der es mag, wenn altertümliches mit modernem gemischt wird.
 

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