[Rezension] “Emma, der Faun und das vergessene Buch” von Mechthild Gläser

 
 

Emma hat vor einen Literaturclub zu gründen. Dafür möchte sie die alte Bibliothek, die schon länger ungenutzt ist, verwenden. Als sie mit ihren Freunden dort aufräumt, findet sie ein seltsames Buch, das eine Chronik über ihr Internat Schloss Stolzenburg zu sein scheint. Als sie es selber benutzt, merkt sie schnell, dass es gar keine Chronik ist, sondern alles, was man aufschreibt auch in irgendeiner Form wahr wird. Doch nichts passiert so, wie Emma sich das vorstellt. Und ganz nebenbei nervt sie Darcy, der gar nicht auf ihr Internat geht, aber sich in alles einmischt, weil er Antworten auf das Verschwinden seiner Schwester vor vier Jahren haben möchte.

 

Da ich bisher alle Bücher der Autorin sehr mochte, war ich gespannt auf ihr neuestes Werk, das ich wirklich sehr süß finde. Es beginnt wie eine typische Internatsgeschichte und man begleitet Emma, die mir gleich sympathisch war. Ihr Vater ist Schulleiter und deswegen ist sie überhaupt auf diesem Internat, das eigentlich eher für die reichen Kinder reserviert ist. Sie liebt ihr Leben da und zusammen mit ihren beiden Freudinnen Charlotte und Hannah erlebt sie so einiges.

So ist das Buch für Fans von Internatsgeschichten genau das Richtige. Außerdem geht es um die erste Liebe, Magie und einem großen Geheimnis. Kombiniert wird das Ganze mit Figuren aus Jane Austen, was ich sehr gelungen finde und auch wenn jüngere Leser Jane Austen wohl eher nicht kennen, könnte dadurch vieleicht die Neugierde auf ihre Werke geschürt werden. 
Mir hat besonders das Geheimnis um den Faun gefallen, das einen Großteil des Plots einnimmt und mit dem Finden des Buches beginnt. Denn immer wieder wird ein Faun erwähnt und zusammen mit Emma versucht man dem auf den Grund zu gehen.

Es ist ein Buch für eher jüngere Leser, denn ich fand vieles sehr vorhersehbar, was aber daran liegen kann, das ich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre. Manchmal zieht sich der Plot in die Länge und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin sich in unwichtige Details verstrickt. Dennoch fand ich das Buch zauberhaft und schön. 
Denn die Idee dahinter ist gelungen und auch die Ausarbeitung der Figuren mochte ich. Ich konnte direkt mit ihnen fühlen. 
Das Buch hat durchweg eine leicht märchenhafte Atmosphäre, die mir wunderbar gefallen hat.

Mechthild Gläser schreibt bildgewaltig und voller Emotionen. Beim Lesen entsteht ein wahres Kopfkino und so kann man völlig in die Seiten des Buches versinken. Sie schreibt dabei leicht und locker und für die Zielgruppe perfekt. Der Plot wird aus Emmas Ich-Perspektive geschildert und mit kurzen Abschnitten aus der Chronik, die Emma findet, kombiniert. 

Das Geheimnis um Darcys Schwester ist ebenfalls gelungen und am Ende wird alles aufgelöst und zu einem stimmigen Ende kombiniert. Die Liebesgeschichte, die hier natürlich nicht fehlen durfte, fand ich süß, wenn auch vorhersehbar. 
Und auch, wenn mir manchmal die Spannung fehlte, ist es doch ein Buch, das ich besonders jüngeren Lesern empfehlen kann.

 

“Emma, der Faun und das vergessene Buch” ist ein wirklich süßes Buch, voller Geheimnisse und einer märchenhaften Atmosphäre. Besonders jüngere Leser und Internatsfans dürften hier dran gefallen finden und auch wenn ich längst nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, konnte mich das Buch sehr gut unterhalten. Ich bin schon jetzt gespannt auf weitere Werke der Autorin.

2 Replies to “[Rezension] “Emma, der Faun und das vergessene Buch” von Mechthild Gläser”

  1. Hi Mandy,

    eine schöne Rezi zu Mechthild Gläsers neuem Buch. Ich bin immer noch etwas unschlüssig, ob ich es lesen möchte und dass, obwohl mir ihr Vorgängerbuch "Die Buchspringer" richtig gut gefallen hat. Denn eigentlich gehöre ich auch nicht mehr zur Zielgruppe ;)

    Mal sehen, wie ich mich entscheiden werde. Zumindest steht es mal auf meiner WuLi :)

    Liebe Grüße,
    Uwe

    1. Hi Uwe,
      "Die Buchspringer" fand ich total genial, aber ich mag auch ihre vorige Dilogie sehr gerne. Emma war deshalb für mich das schwächste ihrer Bücher, aaaaaaber ich gehöre einfach auch nicht zur Zielgruppe. Ich bin gespannt, ob du es lesen wirst. ;)

      Liebe Grüße
      Mandy

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