[Rezension] Cristin Terrill- Zeitsplitter: Die Jägerin

 
 

Em ist schon seit Monaten in ihrer Zelle eingesperrt. Ihre einzige Unterstützung und Gesellschaft ist Finns körperlose Stimme aus der Nachbarzelle. Immer wieder kommt der Mensch, den sie als Doktor bezeichnet, zu ihr um sie zu quälen und Antworten zu bekommen. Doch diese Antworten wird sie ihm nicht geben. Seitdem sie die Zelle betreten hat, lässt sie der unheimliche Abfluss in der Mitte der Zelle nicht mehr in Ruhe und sie beschließt herauszufinden, was sich darin verbirgt. Und sie findet tatsächlich etwas, das alles verändert.
Vier Jahre zuvor lebt Marina ein schönes und sorgloses Leben. Sie ist reich und schon ewig in ihren Nachbarn James verliebt, dem sie endlich ihre Gefühle beichten möchte, doch sie hat Angst, dass er die Gefühle nicht erwiedert. Doch dann ändert sich in ihrem Leben so einiges.

Als großer Fan von Zeitreiseromanen, hatte ich mich riesig auf dieses Buch gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht, eher im Gegenteil. Oft kann mich die Logik oder auch die fehlende Logik bei Zeitreisebüchern nicht überzeugen und das sorgt dafür, dass sie mir nicht unbedingt gefallen. Hier ist das Gegenteil der Fall. Die Zeitreisethematik besticht durch eine komplexe Logik, die bis ins kleinste Detail durchdacht ist und Sinn ergibt. Die Menschen können nicht einfach so durch die Zeit reisen, sondern durch eine Maschine, was gut dargestellt wird.

Von Beginn an konnte mich die Handlung in seinen Bann ziehen. Erst durch die düstere Zelle in der Em und Finn gefangen sind, dann durch ihre unglaubliche Flucht und dann durch Marinas sorgloses Leben im Vergleich dazu.
Em und Marina sind ein und dieselber Person, nur durch vier Jahre voneinander getrennt. Dadurch, dass beide so unterschiedliche Dinge erlebt haben, sind sie von Grund auf verschieden. Em ist stark und sehr mutig. Sie hat ein Ziel vor Augen und möchte alles dafür tun, auch wenn es ihr schwerfällt. Dafür muss sie sehr schwierige Entscheidungen treffen. Sie ist zu keiner Zeit herzlos, sondern wird von Zweifeln verfolgt, was sie noch menschlicher und sympathischer macht. Doch sie möchte nicht, dass Marina das Gleiche erlebt, wie sie.
Marina dagegen ist naiv, hat einige Vorurteile und manchmal ist sie auch sehr eingebildet. Man merkt, dass sie bisher noch nicht viele Sorgen im Leben hatte.
Dieser Kontrast von demselben Mädchen, nur durch ihre Erlebnisse verändert, konnte mich überzeugen und begeistern. Sowieso sind die Protagonisten unglaublich gut und authentisch ausgearbeitet. Besonders gut gefallen hat mir Finn, der in Marinas Leben nur eine Randrolle einnimmt, Em aber sehr wichtig ist. 

Der Schreibstil ist vom ersten Moment an unglaublich mitreißend und emotional, dabei leicht und locker zu lesen. Die Zeitreisethematik wird einfach und gut erklärt. Alles wird aus der Ich-Perspektive von Em oder Marina geschíldert, was mir unglaublich gut gefallen hat, sodass ich von der ersten Seite an mit Em und Marina gefühlt hatte.

Cristin Terrill schafft es den Leser lange Zeit auf die Folter zu spannen, denn man weiß lange Zeit nicht, wieso in Ems Leben alles schief ging und sie in der Zelle landete. Nach und nach werden die Geheimnisse gelüftet und ich konnte gar nicht anders als immer weiterzulesen. Spannung wird von der ersten Sekunde aufgebaut und ich konnte es nicht erwarten zu erfahren, wie alles weitergeht und sich auflöst. Das Rästel wurde dadurch gesteigert, dass Em Menschen nicht mit ihrem richtigen Namen anspricht und man so als Leser am Rätseln ist, wer dahinter steckt.
Neben der Spannung nehmen auch große Gefühle einen hohen Stellenwert ein, denn James ist Marinas  große Liebe.

Das Ende ist in sich abgeschlossen und bietet ein grandioses Finale, bei dem sich alle Fragen aufklären und ich noch einmal richtig mit den Protagonisten mitfiebern und leiden konnte. Wäre es ein Einzelband, könnte ich gut mit dem Ende leben. So freue ich mich auf den zweiten Band, der hoffentlich genauso gut wird, wie dieser Auftakt, der schon jetzt zu meinen liebsten Büchern gehört.

Wer Zeitreisegeschichten liebt, sollte sich “Zeitsplitter- Die Jägerin” nicht entgehen lassen. Selten konnte mich ein Buch über Zeitreisen mit seiner Logik so sehr überzeugen wie dieses. Alles ist detailliert durchdacht und ergibt Sinn und auch die Protagonisten konnten mich überzeugen. Von der ersten Seite an, konnte ich nicht aufhören und wollte erfahren, was in Ems Leben schief gelaufen ist, damit es so endet. Nach und nach werden Geheimnisse gelüftet und bilden ein stimmiges Gesamtbild aus Spannung, großen Gefühlen und grandiosen Entwicklungen.
 

 

11 Replies to “[Rezension] Cristin Terrill- Zeitsplitter: Die Jägerin”

  1. Ich fands auch einfach nur "geil". Ich freue mich schon auf den nächsten Band. Allerdings fand ich das das Buch sehr gut geendet hat, sodass man gut warten kann. Für mich schien es schon abgeschlossen.

    1. So ging es mir auch. Ich dachte sowieso erst, dass es ein Einzelband ist und das Ende fand ich toll so. Aber nach der englischen Kurzbeschreibung könnte der 2. Band auch gut werden. ;)
      Liebe Grüße
      Mandy

  2. Halloo Mandy,
    endlich komme ich wieder dazu bei dir zu stöbern und musste mir natürlich sofort deine Rezension zu Zeitsplitter anschauen. Das Buch sehe ich momentan überall – als ob es mich verfolgt! Und was soll ich sagen? Du hast mich überzeugt. Dieses Buch wird definitiv den Weg in mein Bücherregal finden. Wann weiß ich zwar noch nicht, aber bis zum 2. Band dauert es ja ohnehin noch ein Stückchen :-)

    Sehr schöne Rezension <3

    Ganz liebe Grüße,
    Diana
    Lilienlicht =(^-^)=

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