[Rezension] “Æthersturm” von Susanne Gerdom

 
 
 

Die Aetherwelt steht kurz vor dem Chaos und ein Krieg droht. Die Engel wollen die Menschen angreifen um die weitere Versklavung der Elementarwesen zu verhindern. Die Kaiserin wurde gefangen genommen und nun ist auch ihre Erbin Mizzi in Gefahr. Der Zeitlose Orden ist zerfallen und der Zeitmeister Meister Tiez, der vielleicht alle retten könnte, ist verschollen. Als Mizzi flieht trifft sie in der Kanalisation auf Kato und viele andere, die den Krieg abwenden möchten und gegen die Versklavung der Elementarwesen sind. Doch ihnen läuft die Zeit davon.

 

Sehnsüchtig habe ich auf die Fortsetzung von “Æthermagie” gewartet, da mich diese ungewöhnliche Geschichte rund um Kato und den Zeitmeister fesseln und begeistern konnte. Ich wollte unbedingt erfahren, wie es mit Kato und ihren Freunden weitergeht und ob sie den Krieg verhindern können.

Doch der Einstieg ist dann ganz anders als erwartet. Susanne Gerdom versetzt den Leser erst einmal einige Woche in der Zeit zurück, bevor der Zeitlose Orden zerfallen ist. (Was im Vorband beschrieben wurde.)
Man lernt Jenö kennen. Einen bis dahin völlig unbekannten Protagonisten, der halb Engel und halb Mensch ist. Im ersten Moment hat mich dieser Umstand so irrtiert, dass ich eine Weile brauchte um wieder völlig in die Aetherwelt zu versinken. Eigentlich hatte ich erwartet, dass es direkt mit Kato weitergeht. Nachdem ich aber den ersten Schock überwunden hatte, Jenö näher kennenlernen durfte und klar wird, dass er im weiteren Verlauf des Plots noch wichtig ist, konnte ich mit diesem Anfang gut leben.

Jenö ist dabei ein etwas schwieriger Protagonist, der es im Leben noch nie leicht hatte und deswegen zuerst unsympathisch und verschlossen wirkt. Im Laufe des Buches entwickelt er sich aber und wächst dem Leser ans Herz.
Neben Jenö trifft man aber natürlich liebgewonnene Protagonisten aus dem ersten Band wieder, allen voran Kato, die Milan-Zwillinge und Mizzi, die zu meinen absoluten Lieblingsprotagonisten gehören, denn sie sind wunderbar vielschichtig und authentisch ausgearbeitet und haben alle ihre Eigenarten, die sie aus der Masse herausstechen lassen.

Wie es bei Susanne Gerdoms Büchern so üblich ist, muss man sich beim Lesen relativ konzentrieren, weil sie gerne verschiedene Namen für ein und denselben Protagonisten benutzt und die Zusammenhänge vielschichtig und komplex sind. Die Ereignisse rund um die Engel, die Elementarwesen und den Zeitmeister können durch ihr Einfallssreichtum und Spannung überzeugen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es mich so richtig fasziniert hat.

Der Plot wird aus verschiedenen Perspektiven (personaler Erzähler) geschildert, sodass viele Handlungsstränge begonnen werden und sich erst nach und nach zusammenfügen. Am Ende entsteht dann aber ein stimmiges Ganzes das überzeugen kann. 

Susanne Gerdoms Schreibstil gehört zu meinen Liebsten, da er genau wie ihre Geschichten kein 08/15-Schreibstil ist, sondern etwas Besonderes. Er passt sich der jeweiligen Sprache und Umgebung der Protagonisten an und kann durch Vielfalt und toller Ausdrucksweise überzeugen. Erklärungen gibt es immer im richtigen Maß und Emotionen werden wunderbar übermittelt.

Das Ende dieser Dilogie löst viele Fragen auf und bietet ein spannendes Finale und viel zu schnell waren die Abenteuer von Kato und ihren Freunden schon wieder zu Ende. Besonders wie sich am Ende alles auflöst konnte mich begeistern, denn Susanne Gerdom kann mit einigen Wendungen überraschen und durch die Ideen überzeugen. Ich fühlte mich durchweg wunderbar unterhalten und finde es schade, dass diese Dilogie schon vorbei ist.

 

“Æthersturm” konnte mich wunderbar unterhalten und mit seinen Ideen und Wendungen begeistern. Meiner Meinung nach sollte diese wirklich gelungene Dilogie viel mehr Aufmerksamkeit bekommen, denn auch wenn der Steampunk-Bereich vielleicht erst mal abschreckt, gibt es so viel mehr in dem Buch zu entdecken und vor allem die Idee der Engel und der Elementarwesen war nach meinem Geschmack.

2 Replies to “[Rezension] “Æthersturm” von Susanne Gerdom”

  1. Hallo Mandy,

    klasse Rezi !

    Nun mich persönlich schreckt Steampunk nie ab, denn ich mag die Verbindung aus Moderne und Althergebrachen und besonders was Susanne Gerdom in dieser Verbindung letztendlich für eine neue und unverwechselbare Geschichte/Handlung erschafft…

    LG..Karin..

    1. Hallo Karin,
      vielen Dank. Ich mag Steampunk eigentlich auch sehr gerne, aber ich weiß auch, dass viele von dem Bereich erst mal abgeschreckt werden. ;)
      Liebe Grüße
      Mandy

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