[Rezension] “LÚM- Zwei wie Licht und Dunkel” von Eva Siegmund

 
 
 

Nach dem dritten Weltkrieg ist nichts mehr, wie es vorher war. 
Meleike lebt in der Trümmerstadt Adeva. In der Nacht der Mantai entscheidet sich für sie und andere Jugendliche in ihrem Alter, was sie für magische Gaben erhalten werden. Denn Menschen aus ihrer Stadt haben die verschiedensten Fähigkeiten. Manche können die Zukunft voraussehen, andere können unsichtbar werden und so weiter. Diese Gabe zeigt sich durch ein Mal am Handgelenk. Doch Meleike erhält kein Mal, keine Gabe, bis ihre Großmutter, die größte Seherin, ihr ihre gibt. Und mit ihr kommen die Zukunftsvisionen. Meleike sieht ihre geliebte Stadt in Flammen aufgehen und alle Menschen, die sie kennt sterben. Um dieses Schicksal zu verhindern, muss sie in die völlig andere Welt von Lúm gehen, wo alles kalt und technisch ist und sie ständig in Gefahr ist, ohne zu wissen, wie sie ihre Vision verhindern soll…

Auf “LÚM- Zwei wie Licht und Dunkel” bin ich aufmerksam geworden, weil ich generell gerne Dystopien lese und es sich hierbei um einen Debütroman einer deutschen Autorin handelt. Ich bin immer sehr neugierig auf Veröffentlichungen aus Deutschland und insgesamt konnte mich Eva Sigmund überzeugen.

Das Buch beginnt mit einem Vorwort, bei dem klar wird, dass das Buch nach dem dritten Weltkrieg spielt und man schon eine ungefähre Vorstellung von dem Weltenentwurf des Buches bekommt. Dabei treten viele bekannte Dystopie-Elemente auf, die mit dem Fantasyanteil der verschiedenen Gaben der Menschen aus Adeva kombiniert werden. Besonders dieser Fantasyanteil hat es mir angetan, weil es damit ganz neue Möglichkeiten gibt und der Plot richtig spannend wird.
Schnell erfährt man von der Vision von Meleike und fragt sich, wie sie das verhindern soll und was es damit auf sich hat.

Am Anfang hatte ich ein paar Probleme Adeva zuzuordnen, weil im Vorwort nur von Lúm die Rede war und ich nicht wusste, was es damit auf sich hat. Erst nach und nach wird das erklärt und ergibt Sinn. Eva Siegmund beschreibt zwei völlig unterschiedliche Welten, die eine eher primitiv, die andere fortschrittlich. Alles wird detailliert und bildlich dargestellt, sodass man sich als Leser beide Welten gut vorstellen kann.

Das Buch erzählt neben Meleikes Geschichte die Geschichte von Flynn, der von seinem eigenen Vater gefangen gehalten wird, weil er ein Mal und damit eine Gabe erhalten hat, so wie die Menschen in Adeva. Doch ist das in seiner Welt etwas schlimmes. Einige Zeit werden beide Handlungsstränge getrennt voneinander erzählt und an einem bestimmten Punkt treffen sie sich und beide Schicksale werden miteinander verwoben, was mir richtig gut gefallen hat.
Der Plot wird mal aus Meleikes und mal aus Flynns Perspektive (personaler Erzähler) erzählt.
Allerdings hatte mir die darin enthaltene Liebesgeschichte nicht ganz so zugesagt, weil sie meiner Meinung nach etwas zu schnell entsteht, aber da sie nicht viel Raum in dem Plot einnimmt, fand ich das nicht weiter schlimm.

Beide Protagonisten haben mir auf ihre Art gefallen, da sie sympathisch sind. Allerdings konnte ich einige Handlungsweisen der Menschen in ihrem Umfeld nicht nachvollziehen, z.B. warum Meleike als 15-jährige die ganze Verantwortung von ihrer Großmutter übertragen bekommt. Dennoch wächst sie an ihren Aufgaben und konnte mich schnell überzeugen. Zwar fehlt mir bei beiden etwas der Tiefgang und die Nebencharaktere bleiben sehr blass, aber dennoch habe ich sie gerne begleitet.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend, leicht und locker zu lesen und teilweise sehr emotional und spannend. Beim Lesen flogen die Seiten nur so dahin und insgesamt wird alles gut beschrieben und wirkt sehr durchdacht. 

Das Setting ist wunderbar ausgearbeitet und konnte mich überzeugen.
Dazu gibt es einige überraschende Wendungen und Offenbarungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Das Ende bietet ein würdiges und spannendes Finale, das noch Raum für eine Fortsetzung lassen würde, auch wenn die meisten Fragen geklärt wurden. Beim Lesen fühlte ich mich durchweg gut unterhalten und viel zu schnell war dieser gelungene Mix aus Fantasy und Dystopie beendet.

Eva Siegmunds Debüt kann sich sehen lassen. Es ist zwar nicht perfekt, aber vor allem der Mix aus Fantasy und Dystopie konnte mich überzeugen. Das Setting ist wunderbar ausgearbeitet und es gibt so einige überraschende Wendungen, die das Buch spannend und interessant machen. Viel zu schnell hatte ich es beendet und ich bin schon jetzt gespannt auf weitere Werke der Autorin.

4 Replies to “[Rezension] “LÚM- Zwei wie Licht und Dunkel” von Eva Siegmund”

  1. Huhu liebe Mandy <3

    eine tolle Rezension zu einem sehr gut klingenden Buch. Ich habe gerade vorhin erst begonnen und bisher nur 2 Kapitel gelesen. Ich bin aber sehr gespannt darauf wie es weiter geht, den Anfang finde ich schon mal sehr vielversprechend :)

    Drück dich, Ally

  2. Hey Mandy,

    das Buch klingt wirklich interessant und vielversprechend. Ich finde Romandebüts generell sehr spannend und ich schätze die Autorin hat mit ihrem einen soliden Start hingelegt. Vor allem da es sich hier voraussichtlich um einen Einzelband handelt, ist es mal wieder etwas abwechslungsreicher :-).

    Danke für die schöne Rezension!

    Liebste Grüße,
    Diana
    *knuff*

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