Saba versucht zusammen mit den Free Hawks eine Brücke zu sprengen um DeMalo Steine in den Weg zu legen. Doch der Anschlag verläuft nicht nach Plan und die kleine Gruppe von Rebellen muss fliehen. Leider spürt DeMalo Saba auf und stellt sie vor die Wahl. Wenn sie bis zum Blutmond seine Frau wird, dürfen ihre Freunde überleben und haben keine Strafe zu erwarten. Sollten sie weitere Anschläge planen oder Saba das Angebot nicht annehmen, dann bekommen sie alles zehnfach zurück. Saba läuft die Zeit davon und sie versucht die anderen davon zu überzeugen eine andere Lösung ohne Waffen zu finden, doch das hat zur Folge, dass ihre Führungsqualitäten angezweifelt werden. Die Zeit rennt…
Sehnsüchtig habe ich auf diesen Abschlussband gewartet, da ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Saba und ihren Freunden weitergeht. Doch zu Beginn des Buches hatte ich einige Schwierigkeiten mich wieder in der düsteren Welt zurechtzufinden. Das liegt vor allem daran, dass man als Leser einfach ins Geschehen geworfen wird und es direkt mit dem Anschlag beginnt. So hatte ich keine Zeit mich daran zu erinnern, was genau im Vorband passierte und auch die Charaktere konnte ich nicht direkt zuordnen. So brauchte ich etwas um wieder völlig in die Geschichte zu versinken, doch dann lies sie mich nicht mehr los.
Alles wird aus der Ich-Perspektive von Saba geschildert, was ich sehr mochte, doch nachdem Saba auf DeMalo traf und die Gruppe mit ihrem Plan ihn ohne Waffen zu stürzen nicht wirklich einverstanden war, taucht eine neue Perspektive auf. Diese ist kursiv geschrieben und es wird nie erwähnt, wer das denn nun ist. So konnte man nur Vermutungen anstellen und bis zum Schluss wusste ich nicht wer dahinter steckt. Das hat auf mich einen unglaublichen Sog ausgeübt, sodass ich am liebsten gar nicht aufgehört hätte das Buch zu lesen.
Dennoch gab es auch einige Länge in dem Buch und Entwicklungen, die ich nicht wirklich nachvollziehen konnte. Leider kann ich nicht verraten, welche das sind, denn das würde zu viel verraten. Aber so viel sei gesagt, es gibt eine Art Dreiecksgeschichte und heftige Dinge, die aber dann auf einmal so enden, dass alles fast perfekt ist, was ich nicht ganz realistisch finde.
Saba ging mir manchmal etwas auf die Nerven, aber insgesamt mochte ich alle Protagonisten. Vor allem Emmi entwickelt sich großartig und sie war schon immer mein Lieblingscharakter in dieser Reihe.
Moira Young ist ihrem speziellen Schreibstil treu geblieben, der zeigt, dass Saba in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist. Es gibt viele kurze Sätze, teils nur einzelne Wörter und es fehlt oft der Buchstabe “e” am Ende eines Wortes, was dafür sorgt, dass manches abgehackt klingt und alles sehr trivial zu lesen ist. Bei jedem anderen Buch würde es mich nerven, zu dieser Reihe und zu Saba gehört es irgendwie dazu. Dazu beschreibt Moira Young alles sehr atmosphärisch und schafft ein düsteres Wüstenszenario, was ich einfach fesselnd finde.
Das Ende des Buches gefällt mir gut, da alle Handlungsstränge beendet werden und es ein stimmiges Ganzes ergibt, auch wenn sich zum Schluss alles ziemlich überschlägt und über Tote etwas zu schnell hinweggegangen wird. “Dustlands” ist eine Dystopie der anderen Art und ich bin froh, dass ich sie gelesen habe und obwohl sie längst nicht perfekt ist, fühlte ich mich durchweg gut unterhalten und freue mich auf weitere Werke der Autorin.
“Dustlands- Der Blutmond” bietet ein insgesamt stimmiges Finale einer ganz besonderen Dystopie-Reihe mit einer ungewöhnlichen Protagonistin und einem düsteren Wüstenszenario. Stellenweise war dieser Band etwas zäh und es gab Entwicklungen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, aber das Ende konnte mich überzeugen und so konnte ich das Buch mit einem guten Gefühl zuklappen.
Fans von ungewöhnlichen Dystopien, sollten auf jeden Fall einen Blick in diese Reihe riskieren, denn ich habe es nach anfänglicher Skepsis nicht bereut und insgesamt das Lesen sehr genossen.