Twylla ist die Verkörperung einer Göttin und alles andere als ein normales Mädchen. Als diese wird sie verehrt, aber auch gefürchtet. Denn nur eine Berührung von ihr sorgt für den sofortigen Tod. Einmal im Monat muss sie dafür ein tödliches Gift trinken, gegen das sie als Auserwählte immun ist. Sie soll eines Tages den Thronerben heiraten und wird auf diese Aufgabe vorbereitet. Doch sie ist einsam und leidet unter ihrem Schicksal. Als ein neuer Wächter auftaucht, der sie nicht zu fürchten scheint, fühlt sie sich direkt zu ihm hingezogen…
Auf dieses Buch wurde ich vor allem durch sein grandioses Cover aufmerksam, aber auch der Klappentext konnte mich neugierig machen.
Twylla lebt in einem Land in dem Aberglauben und die Götter noch sehr präsent sind und sie soll die göttliche Inkarnation sein und wurde deshalb von der Königsfamilie aufgenommen. Leider erfährt man für meinen Geschmack etwas zu wenig über das Land und die angrenzenden Länder und vieles wird nur angedeudet. Dennoch konnte mich das Buch von der ersten Seite an fesseln. Ich mag die Idee dahinter und finde es schrecklich, dass Twylla nie jemanden berühren kann, außer die Königsfamilie (,weil auch sie gegen das Gift immun ist), was sie einsam macht.
Sie hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden, ohne es zu hinterfragen, ist aber auch sehr gläubig dadurch aufgewachsen und glaubt an das was sie repräsentiert. Sie war mir direkt smypathisch, auch wenn wie manchmal zu naiv und unbedacht handelt, was zu Situationen führt, die nicht hätten sein müssen.
Den Prinzen, den Twylla heiraten soll, konnte ich zuerst überhaupt nicht einschätzen, denn er bleibt blass und unnahbar, aber mit der Zeit konnte er mich dennoch überzeugen.
Der neue Wächter Lief dagegen konnte mich direkt überzeugen, auch wenn er im nachhinein eine klischeehafte Figur ist.
Auch die leichte Dreiecksgeschichte, die hier zu erwarten war, hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen.
Dennoch mochte ich das Buch. Manches war vorhersehbar, anderes konnte mich schockieren. Twylla lebt in einer Welt voller Intrigen und versteht erst nach und nach das ganze Ausmaß und entwickelt sich dadurch weiter. Der Plot ist auf eine seichte Art durchweg unterhaltsam und vor allem die Auflösung des Ganzen konnte mich faszinieren.
Der Schreibstil passt ins Setting und ist sehr leicht und eingängig zu lesen. Emotionen werden gut übermittelt und alles wird aus Twyllas Ich-Perspektive geschildert, was ich sehr passend finde.
Obwohl das Buch an vielen Punkten von mir kritisiert wurde, gab es doch so einiges was ich mochte. Neben der Idee, war es vor allem das Ende, was mir gefiel und ich finde, dass es nicht unbedingt eine Fortsetzung geben müsste, die ich aber dennoch gerne lesen werde.
“Goddess of Poison- Tödliche Berührung” war alles andere als perfekt und bekommt deshalb auch nur ganz knappe vier Sterne. Das Buch hat Potenzial, welches an vielen Stellen nicht genutzt wurde. Dennoch liebe ich die Idee und das Ende und bin gespannt auf die Fortsetzung.