[Rezension] “Die Berufene” von M. R. Carey

 
 
 

Die zehnjährige Melanie ist mit ihrem Leben eigentlich ganz zufrieden. Zusammen mit anderen Kindern lebt sie in einer Militärbasis und wird schwer bewacht. Wenn sie ihre Zelle verlassen darf, wird sie festgebunden und es herrschen strenge Sicherheitsvorkehrungen. Warum das so ist, weiß sie nicht, für sie ist das ganz normal. Doch in der Welt außerhalb gibt es “Hungernde”, Menschen die durch einen Parasiten in eine Art Zombies verwandelt wurden.
Und Melanie und die anderen Kinder scheinen der Schlüssel zu sein und werden untersucht und als Versuchskaninchen benutzt.


Ich muss gestehen, dass ich ohne die Verfilmung nie auf das Buch aufmerksam geworden wäre und dann hätte ich meiner Meinung nach etwas verpasst, denn obwohl ich schon das eine oder andere Zombiebuch oder auch Endzeitroman gelesen habe, konnte mich dieses Buch komplett überzeugen.
Es beginnt direkt mit einer bedrückenden und düsteren Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht. Man begleitet Melanie und die anderen Kinder, die aufs schlimmste behandelt werden und dabei so liebenswert sind. Schockiert von dem Ganzen konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Erst nach und nach wird klar, was das Geheimnis der Militärbasis ist und wieso die Kinder so behandelt werden. Doch obwohl ich die Intension der Menschen verstehen kann, hatte ich Mitleid mit den Kindern, denn sie empfinden wie ganz normale Kinder und ich glaube nicht, dass immer der Zweck die Mittel rechtfertigt.

Schnell habe ich Sympathien für Melanie entwickelt, die ihre Lehrerin Miss Justineau über alles liebt und einfach nur lernen und leben möchte. Auch Miss Justineau mochte ich sehr, die die Kinder wirklich als Kinder ansieht und nicht als etwas anderes, obwohl sie wirklich gefährlich sein können. Die Bindung, die zwischen ihr und Melanie entsteht, finde ich tiefgreifend und überzeugend. Zum ersten Mal sieht man die Sicht eines Wesens, das nicht mehr ganz Mensch ist, aber auch nicht ganz Zombie.
Auch die anderen Figuren konnten mich überzeugen, auch wenn sie nicht immer sympathisch waren.

Der Schreibstil ist einzigartig, beschreibt vieles nüchtern und mit einem emotionalem Abstand, der einfach zum Buch passt. Dabei varriert er aber je nachdem, aus welcher Perspektive das Ganze geschildert wird, denn die Perspektive wechselt und der Schreibstil wird auch im Verlauf zunehmend emotionaler. Dabei vertieft der Autor die Figuren des Buches geschickt und man erfährt etwas über deren Hintergründe und Beweggründe.

Am Anfang ist der Plot noch recht ruhig, aber er konnte mich dennoch durchweg in seinen Bann ziehen. Im Laufe des Buches wird es spannender und actionreicher. Neue Gefahren tauchen auf und es gibt so einige überraschende und schockierende Wendungen. Vor allem das Ende war so anders als alles was ich kenne. Zuerst war ich geschockt, musste schlucken, aber nach einiger Überlegung muss ich sagen, dass das Ende konsequent und passend ist. Dieses Buch hat mich wirklich überzeugt.


“Die Berufene” war für mich ein echtes Highlight. Der Plot ist mal etwas anderes unter den Zombie- und Endzeitromanen und es konnte mich wirklich überzeugen. Allerdings denke ich, dass das Ende die Meinungen spalten wird.

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