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Anderta Passario erkennt dank ihrer Wahrheitsmagie immer, wenn jemand die Wahrheit sagt oder lügt. Mit ihrer Magie findet sie ungeliebte Wahrheiten über die Menschen heraus und verdient sich Ansehen als Wahrsagerin. Doch heimlich betrügt sie die Menschen und bestiehlt sie zusammen mit ihrem Partner Londurs. Sie liebt ihr Leben, bis sie eines Tages aufwacht und nichts mehr so ist, wie es einmal war. Auf der Suche nach dem Schuldigen trifft sie auf ihren Bruder Tirasan, der ebenfalls mit der Situation unzufrieden ist. Doch es erwarten sie ungeahnte Gefahren.
Da der Vorgänger “Die Magie der Namen” mir schon sehr gefiel, war ich gespannt auf die Fortsetzung. Zuerst war ich irrtitert, da ich nicht einordnen konnte, wann dieses Buch spielt. Denn man begleitet Anderta und Londurs und der Plot beginnt kurze Zeit vor dem Ende von Band eins.
Zunächst lernt man Anderta und Londurs kennen und erlebt die beiden bei ihrem Doppelleben. Als dann Andertas komplette Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wird und nur sie sich daran erinnern kann, beginnt eine Reise und man begleitet die beiden auf dem Weg zu Tirasan, den man schon aus dem Vorband kennt.
Auch das Setting ist einem bekannt, denn alles spielt wieder in der Welt, in der sich alles um Namensmagie dreht und jeder sein vorbestimmtes Schicksal hat. Diese Welt finde ich unglaublich faszinierend, innovativ und toll.
Zu Beginn war mir der Plot noch etwas zu ruhig. Mir fehlte etwas die Spannung, obwohl mich das Buch dennoch fesseln konnte. Es dreht sich vieles um das Reisen und auch nachdem Anderta und Tirasan aufeinandertreffen ist das Reisen noch nicht vorbei. Doch ab etwa der Hälfte des Buches nimmt die Spannung zusehends zu. Es passiert unglaublich viel und es gibt spannende Wendungen, aber auch auf der emotionalen Seite konnte mich das Buch überzeugen.
Anderta ist eine Protagonistin, die wegen ihrem Betrug zunächst wenige Sympathien weckt, aber irgendwann mochte ich sie sehr und ich konnte die Beweggründe von ihr und Londurs sehr gut nachvollziehen. Außerdem fand ich es toll, dass irgendwann die Figuren aus dem Vorband auftauchen und man sieht, was mit Tirasan und Rustan weitergeschieht.
Leider blieben mir manche Figuren etwas zu blass, wie z.B. Sanja, der hier neu auftaucht und so viel Potenzial hätte.
Der Schreibstil gefiel mir hier erneut, er ist leicht und locker zu lesen und schafft es, dass man sich die Welt in der alles spielt sehr bildlich vorstellen kann. Emotionen werden wunderbar übermittelt und auch sonst ist der Schreibstil sehr engängig und fesselnd. Alles wird aus Andertas Ich-Perspektive geschildert, hier hätte ich mir aber auch einen Perspektivwechsel zu Tirasan gewünscht, gerade wenn es um seine Gefühle ging.
Das Ende bietet einen gelungenen Abschluss und auch wenn diese Fortsetzung meiner Meinung nach nicht mehr an den Vorgänger herankommt, konnte es sie mich dennoch sehr gut unterhalten und ich fand es toll noch einmal in die Welt der Namensmagie einzutauchen.
“Die Magie der Lüge” ist eine tolle Fortsetzung, die allerdings nicht perfekt ist und nicht an seinen Vorgänger herankommt. Dennoch kann ich es jedem Fan empfehlen, denn ich fühlte mich gut unterhalten und liebe das Setting.