[Rezension] “Young Elites- Die Herrschaft der Weißen Wölfin” von Marie Lu

Das Copyright vom Cover liegt beim Loewe Verlag.

Adelina hat es geschafft, sie herrscht über Kenettra und kann sich an all jenen rächen, die ihr einst übel mitgespielt haben. Sie kennt keine Gnade und herrscht mit Hilfe von Angst. Doch als sie die Nachricht erhält, dass ihre Schwester sterben wird und alle Begabten in Gefahr sind, beschließt sie schweren Herzen mit der Gemeinschaft der Dolche zusammenzuarbeiten. Doch trauen kann sie niemandem.

 

Auf diesen Abschluss habe ich sehnsüchtig gewartet, da ich die Idee dieser Trilogie mehr als gelungen finde. Bei diesem Abschluss bekommt man auch die letzten Antworten geboten und so wird klar, wieso es die Begabten wirklich gibt. Bisher war mir auch nicht bewusst, wie ihre Gaben mit dem Ganzen zusammenhängen. Das finde ich hier wirklich sehr gut gelöst.

Doch ich muss gestehen, dass mich diese Trilogie besonders durch Adelina überzeugen konnte. Denn sie bleibt sich selbst treu und ist wirklich kein sympathischer Mensch. Sie weckte in mir stets Antipathien und sie ist eine Protagonistin, die man einfach nicht mögen kann. Sie ist grausam, egoistisch, wirkt oft verrückt, ihre Handlungen sind nicht nachvollziehbar und sie ist wirklich ein schrecklicher Mensch. Doch gerade das finde ich innovativ und toll. Ich lese gerne Bücher, in denen die Protagonisten so sind. Außerdem wird hier noch viel deutlicher, wieso sie eigentlich so ist und am Ende macht sie eine Wandlung durch mit der ich so nicht gerechnet hätte. Doch wer hier auf eine ganz andere Adelina hofft, wird enttäuscht werden.
Aber auch die anderen Begabten konnten mich überzeugen und ich finde, dass die Figuren außerordentlich toll und facettenreich ausgearbeitet sind.

Der Plot zog sich zu Beginn meiner Meinung nach etwas in die Länge, so dass ich etwas gebraucht habe um wieder völlig in die mittelalterlich angehauchte Fantasywelt einzutauchen. Dabei fand ich das Setting durchweg gelungen. Doch es passiert zuerst zu wenig, was mich auch interessierte. Außerdem ist es wie die Vorgänger recht brutal.
Erst als Adelina die Nachricht über den baldigen Tod ihrer Schwester erhält, konnte mich das Buch wieder völlig in seinen Bann ziehen. Ab da gibt es spannende Wendungen und Entwicklungen und ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. 

Der Schreibstil ist gewohnt großartig, emotional und bildgewaltig. Und erneut konnte ich mich irgendwie in Adelina hineinversetzen, obwohl ich kein Verständnis für sie hatte. Doch ihre Emotionen waren so greifbar geschildert, dass ich dennoch mit ihr fühlen konnte. Das wird dadurch ergänzt, dass der Großteil des Buches aus Adelinas Ich-Perspektive geschildert wurde. Dennoch gibt es wie in den Vorbänden hin und wieder einen Perspektivwechsel, was das Ganze wunderbar abrundet.

Das Ende gefiel mir wirklich gut, es war emotional, spannend und schließt das Ganze überzeugend ab. Für mich ist diese Trilogie etwas ganz besonderes und ich bin froh, dass ich Adelina auf ihrem Weg begleitet habe, auch wenn ich sie die meiste Zeit gehasst habe. Aber gerade so etwas macht ein gutes Buch für mich aus. Wäre sie mir gleichgültig gewesen, hätte mich diese Reihe nie so begeistert.
Ich bin schon jetzt gespannt auf weitere Werke der Autorin.

 

“Young Elites- Die Herrschaft der Weißen Wölfin” bietet einen gelungenen Abschluss einer besonderen Trilogie. Doch wer nur Bücher mit einer typischen Heldenfigur als Protagonist sucht, wird mit Adelina nicht glücklich werden. Mir hat gerade das an der Reihe gefallen und so kann ich dieses Finale auf jeden Fall empfehlen.

 

2 Replies to “[Rezension] “Young Elites- Die Herrschaft der Weißen Wölfin” von Marie Lu”

  1. Hallo Mandy,

    da ich noch immer nicht den 1. Band dieser Trilogie gelesen habe, las ich nun nur dein Fazit und bin schon sehr gespannt, wie mir Adelina gefallen wird.

    Da ich die "Legend" Trilogie von Marie Lu sehr mochte, denke ich aber, dass mir ihre neue ebenfalls gefallen wird.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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