Eigentlich wollte Faye ihre Mutter gar nicht nach Island begleiten. Doch ihre Mutter lässt ihr keine Chance und so landet sie schließlich doch in Island. Kaum dort angekommen ist sie von den Mythen und Legenden des Landes umgeben. Schnell entwickelt sie ungewöhnliche Fähigkeiten und beschließt einen alten Baum zu retten, der der Eingang zur Elfenwelt sein soll. Doch das gestaltet sich als schwierig, zumal ihre Mutter als Architektin an einem Projekt beteiligt ist, für das der Baum weichen muss. Und auch der geheimnisvolle Aron macht es Faye nicht leicht.
Ich liebe Bücher, die sich mit dem Thema Elfen befassen und Island mit seiner rauen Landschaft und einer Mythologie, die auch heutzutage noch sehr lebendig ist, fasziniert mich immer. Das Setting ist einfach perfekt für diese Fantasygeschichte und einmal mehr habe ich beschlossen dieses Land einmal selber zu bereisen. Die Beschreibungen der Landschaft sind unglaublich atmosphärisch und haben bei mir einfach Fernweh geweckt.
In diesem Buch begleiten wir Faye, die ein Händchen für Pflanzen hat und weiß, dass sie später Biologie studieren möchte. Sie setzt sich für die Natur ein und hat sich einer Gruppe angeschlossen, die es sich zum Ziel gemacht hat ihre Stadt grüner zu machen. Doch leider läuft dabei nicht alles ganz legal ab und als Faye mit dem Gesetz in Konflikt gerät, muss sie ihre Mutter nach Island begleiten. Und auch wenn sie das zuerst widerwillig macht, verliebt sie sich in das Land. Ich finde ihr Wissen über Pflanzen und wie sie sich für die Natur einsetzt unglaublich toll. Sie ist eine Protagonistin, die man einfach gerne haben muss. Allerdings weiß sie nicht, wer ihr Vater ist und das belastet sie.
Aron dagegen ist eine Figur, die so klischeebehaftet ist, dass ich oft die Augen verdrehen musste. Er ist düster, geheimnisvoll, hat ein dunkles Geheimnis und ist mal nett zu Faye und mal fies. Auch die Liebesgeschichte, die für solche Bücher typisch ist, konnte mich nicht wirklich überzeugen, weil ich gar nicht gemerkt habe, wann denn hier Gefühle entstanden sind. Aber die anderen Nebenfiguren gefielen mir sehr.
Der Schreibstil ist leicht und locker zu lesen und passt sehr gut zu einem Jugendbuch. Das Buch wird bis auf den Prolog komplett aus Fayes Ich-Perspektive geschildert, was mir sehr gefiel, weil ich so ihre Emotionen hautnah miterleben konnte. Zudem schreibt die Autorin wie schon erwähnt sehr atmosphärisch, sodass ein wahres Kopfkino vor meinem inneren Auge entstand.
Der Plot an sich ist unterhaltsam und ich empfand das Buch als leichte Lektüre für zwischendurch. Es hat seine spannenden Momente und ich mochte, wie sich alles entwickelt und Faye mehr über ihre Familiengeschichte und ihre Fähigkeiten erfährt. Auch der Fantasyanteil war nach meinem Geschmack. Allerdings muss ich gestehen, dass es hier dank des Prologs und dem Aufbau der Geschichte keine wirklichen Überraschungen gab. Die Wendungen waren für mich sehr vorhersehbar, was ich zwar schade fand, aber dennoch konnte mich das Buch gut unterhalten, was aber wohl vor allem an dem mehr als gelungenem Setting lag. Auch das Ende ist vorhersehbar, aber es passt zu der Geschichte.
Dieses Buch bekommt leider nur knappe vier Sterne von mir und das vor allem wegen dem mehr als gelungem Setting. Der Plot war mir zu vorhersehbar und auch die Liebesgeschichte konnte mich nicht wirklich überzeugen. Aber dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und kann es Fans von Island und Elfen definitiv empfehlen.