Livia ist verzweifelt. Nicht nur, dass sich ihr Leben für immer verändert hat, weil sie nun weiß, wer sie wirklich ist, sondern auch weil Maél im Olymp gefangen gehalten wird. Dort wartet er auf seine Verurteilung, weil er eines Verbrechens angeklagt wird, das er nicht begangen hat. Dabei wollte er nur seine Schwester Agada retten. Livia versucht alles um ihn zu retten. Dafür verbündet sie sich sogar mit Maéls Halbbruder Enko. Und als wäre das nicht schlimm genug, verschwinden immer noch jede Menge Halbgötter…
Nachdem ich gerade frisch den ersten Band dieser Dilogie gelesen habe und diesen wirklich gelungen fand, war ich gespannt auf die Fortsetzung. Leider konnte sie mich deutlich weniger überzeugen. Es fing schon beim Setting an. Das Setting des ersten Bandes habe ich geliebt, die Pariser Katakomben waren unglaublich atmosphärisch und toll dargestellt. Hier dagegen empfand ich Paris als sehr blass dargestellt. Darüber hätte ich aber hinwegsehen können, wenn der Rest mich überzeugt hätte.
Doch auch Livia ging mir hier über lange Strecken auf die Nerven. Zwar konnte ich ihre Verzweiflung und Traurigkeit durchweg nachvollziehen und habe mit ihr gelitten und gefühlt, aber mir fehlte ihre starke Art, die ich so an ihr mochte. Sie jammert eigentlich nur und unternimmt fast nichts. Trifft sich mit Enko, obwohl sie ahnt, was er wirklich vor hat und wirkt hier so viel naiver als im ersten Band, was einfach nicht passt. Das legt sich erst im Laufe des Buches wieder. Sie entwickelt neue Fähigkeiten und wird dann zunehmend wieder stärker und aktiver. Die anderen Figuren des Buches mochte ich aber.
Auch der Plot braucht lange bis er Fahrt aufnimmt. Zuerst erlebt man viel von Livias Alltag und erst nach und nach hatte ich das Gefühl, dass überhaupt etwas passiert. Das machte das Buch für mich zuerst sehr zäh, aber ab einem gewissen Punkt fand ich es dann doch wieder spannend und actionreich. Es dauerte leider nur bis es soweit war. Zudem fand ich das Buch stellenweise vorhersehbar und konnte nur den Kopf schütteln wie blind Livia doch manchmal war. Vieles konnte ich mir schon sehr früh zusammenreimen, was etwas schade war.
Den Schreibstil dagegen mochte ich wieder sehr. Die Autorin schreibt mit viel Gefühl und dabei leicht und locker. Der Plot wird komplett aus Livias Ich-Perspektive geschildert, was ich schon im Vorband mochte.
Auch liebe ich immer noch die Idee hinter allem. Griechische Götter haben es mir schon immer angetan und ich mochte es wie sie hier dargestellt wurden. Und auch dass Livia eine Wiesennymphe ist, fand ich sehr gelungen. Zudem liegt hier der Fokus sehr stark auf Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen, was ebenfalls sehr positiv war und auch die Liebesgeschichte gefiel mir insgesamt sehr. Das letzte Drittel des Buches konnte mich dann auch wieder richtig überzeugen, sodass diese Fortsetzung für mich kein völliger Flop war, doch trotz dem stimmigen Ende und spannendem Finale konnte mich dieses Buch deutlich weniger überzeugen als der erste Band.
Leider konnte mich diese Fortsetzung deutlich weniger überzeugen als der Auftaktband, den ich sehr mochte. Über lange Strecken empfand ich das Buch als zäh und zu vorhersehbar. Zudem ging mir Livia zu Beginn auf die Nerven. Erst das letzte Drittel konnte mich dann wieder richtig in seinen Bann ziehen, obwohl ich die Idee hinter dieser Reihe sehr mochte.