Die 16-jährige Lissa weiß alles, was man zur Wand und dem Wettbewerb, der dort stattfindet, wissen kann. Dabei handelt es sich um einen meist tödlichen Wettkampf bei dem jedes Jahr 100 Teilnehmer eine 2 km hohe Wand voller Gefahren erklimmen müssen. Mehr durch Zufall landet sie in einem Team, das daran teilnimmt und hat so die Chance beim Jubiläumswettkampf teilzunehmen. Dabei treten außnahmsweise 150 Teilnehmer gegeneinander an, was die Chance auf einen Sieg noch mehr minimiert. Dennoch nutzt sie ihre Chance. Denn nur, wenn Lissa gewinnt, kann sie ihren Vater retten und seine mediznische Behandlung bezahlen.
Da ich seit Jahren Dystopien liebe und mich immer freue, wenn eine neue auf den Markt kommt, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Das Worldbuilding und die Idee der Wand sind definitiv interessant. Lissa lebt in einem Randbezirk in dem die meisten Menschen über kurz oder lang an den Folgen der harten und für die Lunge belastende Arbeit sterben. Ihr Vater ist krank und sie würde alles tun um ihn zu retten. Dafür begibt sie sich sogar in Lebensgefahr. Als sie dann ins Team aufgenommen wird, nutzt sie ihre Chance. Die Vorbereitungszeit auf den Wettbewerb fand ich sehr gut, zumal man so noch mehr über die Welt des Buches erfährt.
Das Buch wird größtenteils aus der personalen Erzählperspektive von Lissa erzählt. Es gibt aber auch den einen oder anderen Perspektivwechsel, der Deniels Perspektive schildert. Er ist ein Konkurrent von Lissa. Tatsächlich empfand ich die Perspektivwechsel aber unglücklich dargestellt, denn die Perspektive wechselt meist mitten im Kapitel und ist nicht ersichtlich. Ansonsten mochte ich den Schreibstil aber sehr, weil alles spannend und emotional geschildert wurde. Ich konnte mich wunderbar in die Figuren hineinversetzen, zumal ich sie sehr mochte.
Der Plot ist spannend und voller Emotionen und auch eine kleine Liebesgeschichte durfte hier nicht fehlen. Diese ergänzt den Plot perfekt, ohne zu viel Raum einzunehmen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit dem Ende nicht ganz glücklich war. Vieles bleibt offen und es wirkte meiner Meinung nach zu schnell runtergeschrieben. Auch die ganze Auflösung war nicht nach meinem Geschmack, sodass es für mich trotz des spannenden Plots kein richtiges Highlight war.
Wer nach einer spannenden Dystopie sucht, wird hier auf jeden Fall fündig. Mir haben leider das Ende und die Perspektivwechsel nicht so wirklich gefallen, aber ansonsten kann ich das Buch sehr empfehlen. Denn die Idee und Umsetzung ist absolut gelungen.