
Collum sehnt sich danach nach Camelot zu reisen und einen Platz an der Tafelrunde einzunehmen. Als Bastard geboren, musste er viel Leid ertragen und als er sich mit siebzehn endlich auf den Weg nach Camelot machen kann, muss er feststellen, dass kaum ein Ritter übrig ist. Artus ist Tod und die letzten Überlebenden sind keine Helden und haben ihre Hoffnung verloren. Doch als Nimue, die einst bei Merlin in die Lehre ging, auftaucht, gibt es einen Hoffnungsschimmer und sie beschließen Camelot wieder aufzubauen.
Da mich die Artus-Sage seit Jahren fasziniert, war ich sehr gespannt auf diese etwas andere Neuinterpretation. Artus, Lancelot und Gawain sind Tod, Merlin wurde hintergangen und nur die Sonderlinge und Außenseiter der Tafelrunde sind übrig. Als Collum sich seinen Traum erfüllt nach Camelot zu reisen, muss er schnell feststellen, dass nichts so ist, wie erhofft und dennoch gibt er nicht auf. Er ist ein sehr sympathischer Protagonist, der mich schnell von sich überzeugen konnte. Generell hat der Autor ein Händchen dafür interessante und vielfältige Figuren zu erschaffen.
Die Geschichte ist tatsächlich mal etwas komplett anderes, teils verrückt, aber unglaublich menschlich. Der Autor hat einen unterhaltsamen und tollen Schreibstil, bei dem er immer wieder passende Rückblenden und Erzählungen zum Werdegang von Artus mit eingeflochten hat. Als Leser*in wird man immer mal direkt angesprochen, was ich hier als sehr passend empfand.
Tatsächlich ist das Buch mit über 700 Seiten keine kurze Lektüre und dennoch flogen die Seiten beim Lesen nur so dahin. Ich fühlte mit den Figuren mit und fieberte den Geschehnissen entgegen. Das Buch ist unglaublich unterhaltsam, der Plot abwechslungsreich, einfühlsam und spannend. Für mich war es tatsächlich ein Highlight, der etwas anderen Art und wer nach einer etwas anderen Artus-Geschichte sucht, sollte hier auf jeden Fall einen Blick riskieren.
Dieses Buch ist anders, teils verrückt, aber unglaublich menschlich. Es gibt vielfältige und tolle Figuren und einen Plot, der zu unterhalten weiß. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.