[Rezension] “Young Elites- Die Gemeinschaft der Dolche” von Marie Lu

Das Copyright vom Cover liegt beim Loewe Verlag.

Adelina gehört zu denen, die das Blutfieber überlebt haben. Diese Krankheit hat vielen Menschen das Leben gekostet und nur Kinder überlebten. Die Überlebenden sind gezeichnet, jeder auf eine andere Art. Adelina hat seitdem silberne Haare und nicht mehr schwarze. Manche von den Überlebenden haben besondere Kräfte und gerade deswegen werden sie gefürchtet. Doch auch alle anderen Überlebenden haben es nicht leicht, so auch Adelina. Vergeblich wartet sie auf die Zuneigung ihres Vaters. Als dieser sie verkaufen möchte, flieht sie und entdeckt, dass auch sie übernatürliche Kräfte hat.

 

Nachdem ich die “Legend”-Trilogie der Autorin sehr mochte, war ich gespannt auf ihr neues Werk und ich muss sagen, dass es mir gut gefallen hat, auch wenn es anders ist als ich erwartet habe.
Denn Adelina ist keine typische Protagonistin, keine Heldin, oft weckt sie Antipathien, denn ihr Verhalten ist oft grausam, egoistisch und gefährlich. Zwar leidet man auch mit ihr, da ihr Vater sie stets grausam behandelt hat, aber ansonsten ist sie keine einfache Figur. Aber dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen, fand ich sie faszinierend. Sie ist anders, schwierig, aber auch facettenreich und komplex. Ich habe es genossen, sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Und auch die anderen Figuren des Buches bieten interessante Seiten und jede Figur ist gut und spannend ausgearbeitet.

Das Setting ist historisch angehaucht und es spielt 1361, wirkt aber auch wie ein Fantasyroman, weil es in einer fiktiven Welt spielt. Das Setting fand ich sehr passend und gelungen und die Atmosphäre des Buches ist stets düster mit wenigen hoffnungsvollen Momenten. Als Adelina zu einer Gruppierung von Überlebenden mit besonderen Kräften kommt, die die Gemeinschaft der Dolche heißt und den König stürzen möchte, nimmt das Buch einiges an Fahrt auf. Sie lernt mit ihren Kräften umzugehen und man erfährt mehr über den Weltenentwurf, der mir gut gefallen hat.

Es gibt unglaubliche Wendungen und oft war ich schockiert. Dennoch wurde es zu keiner Zeit langweilig und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Teils ist es sehr brutal, es ist voller Intrigen und Gefahren. 
Besonders gespannt bin ich auf die weitere Entwicklung von Adelina, da sie das Potenzial hat eine richtige Schurkin zu werden. Aber auch wie es mit der Welt in der sie lebt weitergeht, finde ich spannend.

Der Schreibstil passt zu dem Setting, wirkt teils altertümlich, ist aber dennoch leicht und locker zu lesen, voller Emotionen. Alles ist sehr atmosphärisch und bildlich geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Der Plot wird zum großen Teil aus Adelinas Ich-Perspektive geschildert, was ich sehr passend finde, aber es gibt auch ein paar Perspektivwechsel, die als personaler Erzähler dargestellt sind. Dabei dominiert die Perspektive von Adelinas Wiedersacher.

Das Ende bietet einen gelungenen und spannenden Abschluss und macht mehr als neugierig auf den Folgeband, der hoffentlich wirklich schon im Herbst erscheint.

 

Diese Auftakt konnte mich sehr gut unterhalten. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die Protagonistin keine Heldin ist und das Potenzial zum Schurken hat. Der Weltenentwurf an sich ist spannend und der Plot mehr als unterhaltsam, wenn auch düster. Wer sich auf eine etwas andere Protagonistin einlassen möchte, ist hiermit auf jeden Fall gut beraten, denn ich kann das Buch wirklich empfehlen.

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