Titel: Frostkuss- Mythos Academy 1
Originaltitel: Touch of Frost
Verlag: IVI (März 2012)
Preis: 14,99 €
Kurzbeschreibung laut Amazon:
Im Mittelpunkt der Serie steht die 17-jährige Gwen Frost, die über ein
außergewöhnliches Talent verfügt: Sie besitzt die »Gypsy-Gabe« – bei der
eine einzige Berührung ausreicht, um alles über einen Gegenstand oder
einen Menschen zu wissen. Doch dabei spürt Gwen nicht nur die guten
Gefühle, sondern auch die schlechten und die gefährlichen. Auf der
Mythos Academy soll sie lernen, mit ihrer Gabe sinnvoll umzugehen. Aber
was Gwen nicht weiß: Die Studenten werden dort ausgebildet, um gegen den finsteren Gott Loki zu kämpfen. Und obwohl sie der Meinung ist, an der
Mythos Academy nichts verloren zu haben, erkennt Gwen bald, dass sie
viel stärker ist als gedacht und all ihre Fähigkeiten brauchen wird, um
gegen einen übermächtigen Feind zu bestehen.
Quelle: Verlag
Rezension
Gwen Frost hat eine Gabe, sie ist eine Gypsie und braucht Gegenstände und Personen nur zu berühren, um alles darüber zu erfahren. Als ihre Mutter stirbt, muss das 17-jährige Mädchen plötzlich auf die Mythos Academy. Dort fühlt sie sich alles andere als Wohl, denn sie passt da auf den ersten Blick so gar nicht hin. Alle anderen Jugendlichen sind reich, schön und stammen von sagenhaften Kämpfern, wie die Spartaner, Walküren oder Amazonen oder anderen Völkern, wie die Kelten oder Ninjas ab. Dagegen wirkt Gwen doch recht normal, die weder besonders stark, noch reich ist.
Nach einiger Zeit kommt Gwen hinter die Geheimnisse der Mythos Academy und gerät immer mehr in Gefahr.Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Man lernt Gwen kennen, die es hasst auf der Mythos Academy zu sein. Nach und nach wird dabei erklärt, dass es die ganzen Wesen der Mythologie wirklich gibt und auch die Götter wirklich existieren. Hier hat mir besonders gut gefallen, dass die nordische Mythologie einen großen Anteil der Handlung einnimmt. Oft wird ja nur die griechische Mythologie in Büchern aufgenommen, aber hier geht es vorrangig um Loki und andere nordische Mythen, die perfekt in den normalen Alltag einer 17-jährigen Schülerin eingegliedert sind. Da ich sowieso ein großer Fan von Mythologie bin, ist das also genau das Richtige für mich.
Zwar ist die Handlung im Großen und Ganzen nichts Neues, aber dennoch hat es mir gefallen, der Handlung zu folgen. Sie baut nach und nach Spannung auf und zum Schluss gibt es ein gutes Finale, was mich überzeugen konnte.
Leider gibt die Kurzbeschreibung schon sehr viel preis, so dass die meisten Wendungen für mich nicht überraschend kamen und weniger Spannung aufgebaut wurde, als es möglich gewesen wäre. Dennoch hat mich das Ende gepackt.
Etwas gestört haben mich die ganzen Wiederholungen. Ich weiß nicht, wie oft Gwen erwähnt hat, dass sie nur das Gypsiemädchen ist, dass Dinge sieht oder dass sie keine Freunde hat. Das habe ich auf Dauer als etwas nervig empfunden. Zum Glück haben diese Wiederholungen irgendwann aufgehört, so dass das Lesen wieder mehr Spaß gemacht hat.
Seltsam fande ich auch, dass Gwen an Mythen nicht glaubt, obwohl sie weiß, dass die anderen Magie anwenden können und sie selber ja auch eine Gabe hat. Das konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Der sonstige Plot ist dann aber doch nachvollziehbar und hat mich in seinen Bann gezogen.
Gwen Frost ist eine nicht ganz einfache Protagonistin. Sie trauert um ihre Mutter, was sehr nachvollziehbar ist, jammert sonst aber zuerst nur. Irgendwie beschreibt sie ihr Leben als so schlecht und bemängelt permanent, dass sie keine Freunde hat. Aber sie unternimmt auch nichts dagegen, obwohl sie eigentlich nicht auf den Mund gefallen ist. Im Laufe der Handlung entwickelt sie sich und dann wird sie mir auch richtig sympatisch.
Logan ist Gwens Retter in der Not, ein Spartaner, der gerne kämpft und weiß wie es geht. Er beschützt Gwen, ist sonst aber eher abweisend zu ihr. Er ist zwar etwas undurchsichtig, aber ich mag seine Art und er hat mit dazu beigetragen, dass mir das Buch gut gefallen hat.
Daphne, eine Walküre, gehört zu meinen Lieblingsprotagonisten. Zuerst wirkt sie eingebildet und hochnäsig, aber nach und nach wird klar, was hinter ihrer Fassade steckt.
Alles in allem sind die Protagonisten recht gut ausgearbeitet.
Der Schreibstil:
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und kommt ohne viele Schnörkel aus. Die Sprache ist einfach und oft in Jugendspache gehalten, was aber gut dazu passt.
Die ganze Handlung wird aus der Sicht von Gwen geschildert (Ich-Perspektive), so dass man als Leser sehr nahe an ihren Gedanken und Gefühlen dran ist.
Das Cover/der Buchtitel:
Das Cover gefällt mir mäßig gut, da es etwas nichtssagend ist. Dazu passt die Augenfarbe des Gesichtes nicht. Da wären violette Augen, wie Gwen sie hat, passender.
Dazu ist der Buchtitel etwas irreführend, da das Buch in keinster Weise etwas mit Frost zu tun hat, sondern auf den Nachnamen von Gwen anspielt.
Bei “Frostkuss” handelt es sich alles in allem um einen guten Auftakt, mit einigen Mängeln. Mich konnte gerade die Idee der nordischen Mythologie überzeugen.