[Rezension] “Delirium” von Lauren Oliver

 
 
 

Lena ist in einer Welt aufgewachsen, in der Liebe als Krankheit zählt. Diese Krankheit mit dem Namen Amor Deliria Nervosa sorgt für Leid und Tot. Doch die Wissenschaftler haben ein Heilmittel gefunden und nahezu jeder Erwachsene ist von der Krankheit geheilt und empfindet keine Liebe mehr. Auch Lena soll davon geheilt werden und sie freut sich schon darauf. Aber dann lernt sie Alex kennen und ihre ganzen Überzeugungen geraten ins Wanken.

 

Mittlerweile habe ich ziemlich viele Dystopien gelesen, da es lange Zeit mein Lieblinsgenre war. Da ich dann irgendwann keine Lust mehr auf das Genre hatte, blieb “Delirium” ungelesen. Doch jetzt nachdem ich es gelesen habe, bin ich mehr als begeistert. Es unterscheidet sich grundlegend von anderen Dystopien und basiert weniger auf Spannung und Action, dafür auf Gefühl und Tiefgang.

Alleine die Idee, dass Liebe eine Krankheit sein soll und die Erwachsenen davon geheilt werden, finde ich innovativ, einzigartig und mehr als erschreckend. Ich kann mir eine Welt ohne Liebe einfach nicht vorstellen und denke, dass sie sehr trostlos wäre. Lauren Oliver ist es gelungen diese Welt authentisch darzustellen und mich oft zu schockieren. Das Setting ist durchweg gelungen und sehr atmosphärisch und teils trostlos dargestellt.
Dazu gibt es Hintergrundinformationen, wie es dazu gekommen ist, dass Liebe als Krankheit angesehen wird und was dagegen unternommen wurde.

Lena ist eine typische Protagonistin einer Dystopie, naiv und zuerst mit wenig Tiefgang. Doch das finde ich nicht schlimm, weil es einfach zu dem Plot passt. Sie glaubt an das System und daran, dass Liebe eine Krankheit ist und durch einen Vorfall wird ihre komplette Weltanschauung zunichte gemacht. In diesem Fall ist es die Begegnung mit Alex. Doch sie ändert nicht Hals über Kopf ihre Meinung, sondern ihre Gefühle entwickeln sich nach und nach und erst dann zweifelt sie an dem System. Das finde ich sehr authentisch und gut dargestellt und Lena konnte mich als Protagonistin überzeugen.
Aber auch die anderen Charakter zeigen Tiefgang und sind gut ausgearbeitet. Allen voran Alex, bei dem man gleich mehr vermutet als Lena. 

Der Schreibstil von Lauren Oliver ist sehr leicht und locker zu lesen und Emotionen kann sie wunderbar darstellen, aber auch das Fehlen der Emotionen bei den Menschen ohne Liebe kann sie überzeugend übermitteln.
Die Liebesgeschichte, um die sich alles dreht, ist erstklassig ausgearbeitet und wirkt sehr realistisch, aber auch der Plot um die Liebesgeschichte kann überzeugen, auch wenn er insgesamt etwas ruhiger ist.
Alles wird aus Lenas Ich-Perspektive geschildert, sodass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterlebt.

Das Ende ist spannend und bietet einen fiesen Cliffhanger, sodass man am liebsten direkt weiterlesen möchte. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band dieser außergewöhnlichen Dystopie.

 

Lauren Oliver konnte mich mit ihrer völlig anderen Dystopie, die weniger auf Action und Spannung basiert, sondern viel mehr auf Gefühle, völlig überzeugen. Ein gut durchdachter Weltenentwurf, gepaart mit einer faszinierenden und erschreckenden Idee, tollen Protagonisten und einer überzeugenden Liebesgeschichte bieten tolle Lesestunden.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, auch wenn man nicht gerne Dystopien liest, allerdings muss man sich bewusst sein, dass der Plot etwas ruhiger ist.

4 Replies to “[Rezension] “Delirium” von Lauren Oliver”

  1. Huhu :)
    Schön, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat :)
    Ich habe den ersten Teil schon mehrmals gelesen, da es mein absolutes Liebelingsbuch ist. <3
    Die Fortsetzungen fand ich auch super, allerdings nicht so toll wie den ersten Teil :)
    Bin gespannt, was du zu den Folgebänden sagen wirst,

    Liebste Grüße <3

    1. Huhu Nicki,
      ich kann gut verstehen, dass es dein Lieblingsbuch ist. Es zählt auf jeden Fall zu meinen Lieblingsdystopien. ;)
      Die Folgebände werden wohl noch etwas dauern, da ich momentan Buchkaufverbot habe, aber ich bin schon mega gespannt darauf. ;)
      Liebe Grüße
      Mandy

  2. Hallo Mandy,

    ich bin mal wieder begeistert von deiner Rezension :D Das Buch ist erst letztes Jahr auf meinen SuB eingezogen, da ich es günstig erwerben konnte. Da ich mich noch nicht weiter mit dem Inhalt beschäftigt hatte, war ich umso mehr auf deine Meinung dazu gespannt. Ich weiß jetzt, dass ich mich auf das Buch sehr freuen kann. Die Idee dahinter ist wirklich innovativ, so dass man auf die Umsetzung gespannt sein darf.

    Liebste Grüße,
    Diana

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert