[Rezension] “Stolz und Vorurteil und Zombies” von Jane Austen, Seth Grahame-Smith

Elizabeth Bennet und ihre Schwestern sind darin ausgebildet zu kämpfen. Denn die Welt wird von Zombies heimgesucht. Doch die Mutter der jungen Frauen wünscht sich nichts sehnlicher, als das diese eine gute Partie bekommen und heiraten. Doch Elizabeth hat kein Interesse daran eine gute Partie zu bekommen, bis sie auf Mr. Darcy trifft…


Es ist zwar sehr, sehr lange her, dass ich das Original “Stolz und Vorurteil” gelesen habe, aber es gehört definitiv zu meinen Lieblingsklassikern und da ich auch Zombiegeschichten mag, war ich gespannt auf diese Kombination.
Der Anfang war für mich noch sehr vielversprechend, weil schnell die ersten Zombies auftauchten und Elizabeth und ihre Schwestern beweisen konnten, dass sie kämpfen können. Doch dann passiert lange Zeit nur wenig und der Plot dümpelt vor sich hin.
Bekanntschaften werden geschlossen, Bälle gegeben und Beziehungen geknüpft, was ich zwar nicht schlecht finde, aber bei dem Zombie-Hintergrund hätte ich mir doch etwas mehr Action gewünscht.

Der Grundplot ist teilweise bis auf die Zombies sehr ähnlich im Vergleich zum Original, auch wenn es manche Änderungen gibt und dadurch, dass die Bennet-Schwestern Kämpferinnen sind natürlich vieles anders ist. Manche Szenen waren sehr skuril, aber auch wenn ich skurile Geschichten mag, war mir das manchmal zu viel und abgedreht.

Und die Moralvorstellungen von Elizabeth fand ich schon extrem, denn für jede Beleidigung würde sie am liebsten gleich demjenigen den Kopf abschlagen, weil sie nach dem Krieger-Kodex lebt…
Dennoch mochte ich Elizabeth, denn sie ist eine selbständige, sympathische junge Frau, die nicht auf den Mund gefallen ist und sich in einer Welt in der Frauen noch nicht so viel zu sagen haben gut zu behaupten weiß.
Auch die anderen Figuren des Buches sind gut dargestellt, auch wenn mir nicht jeder sympathisch war.

Der Schreibstil passt wunderbar in die Zeit des Buches und erinnert an das Original, allerdings gibt es so einige Grammatikfehler, da der Konjunktiv 2 hier falsch benutzt wurde, was den Lesefluss doch etwas stört. Es gibt interessante verbale Schlagaustäusche und alles wird als allwissender Erzähler erzählt, was gut passt.

Auch wenn das Buch nun viel Kritik bekommen hat, fand ich es nicht schlecht. Es gab so einige spannende und unterhaltsame Szenen und ich mag die Idee dahinter. Doch es hätte noch besser sein können und kommt definitiv nicht ans Original ran.


“Stolz und Vorurteil und Zombies” ist an sich nicht schlecht, konnte mich aber nicht völlig überzeugen und bekommt so einige Kritik von mir. So richtig ernst darf man dieses Buch nicht nehmen, aber zwischendurch fand ich es wirklich gut, sodass es knappe 3 Sterne von mir bekommt. Ich glaube, dass es vielen Lesern nicht gefallen wird, aber es auch so manche überzeugen kann. Am besten macht sich jeder selbst ein Bild davon und liest die Leseprobe.

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