Fynia gehört zu den Karanai, einem vergessenen Volk. Sie lebt unerkannt zwischen den anderen Menschen, doch hat sie eine besondere Gabe, sie kann sich in einen Geisterwolf verwandeln. Jeder Mensch ihres Volkes bekommt die Zukunft vorausgesagt, dafür empfängt die Mutter dieser Person eine Vision. Normalerweise geschieht das recht früh, doch bei Fynia dauert es ungewöhnlich lange bis ihre Mutter eine Vision erhält und als es dann endlich soweit ist, ist Fynia alles andere als glücklich darüber.
Da ich mir vorgenommen habe, wieder hin und wieder ein Buch eines Selfpublishers zu lesen, bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Und ich muss sagen, dass es mir wirklich gut gefallen hat. Zu Beginn kam mir der Schreibstil jedoch noch etwas holprig und schwerfällig vor, sodass sich das Buch für mich nicht flüssig lesen ließ. Erst nach und nach legte sich das und ab einem gewissen Punkt fand ich den Schreibstil sehr gut zu lesen. Es gibt einige Rückblenden, die die Vergangenheit schildern, was mir gut gefiel.
Der Plot wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, was ich eigentlich gut finde, aber hier war der Wechsel manchmal zu abrupt und mitten im Kapitel, was etwas verwirrend und anstrengend war.
Die Idee des Buches dagegen hat mir außerordentlich gut gefallen. Ich finde die Idee der Karanai, die Verwandlung in Geisterwölfe, die Visionen und die Traditionen des Volkes unglaublich spannend. Außerdem gefiel es mir, wie dieses Volk in der heutigen Zeit überlebt. Die Beschreibungen von Fynias Verwandlung fand ich dabei besonders gut. Ich konnte es mir wirklich gut vorstellen und erlebte mit ihr wie es ist sich in einer anderen Gestalt zu befinden.
Hier gefiel mir besonders, dass sie sich mit Schafen unterhalten kann und das Schaf “Zweiundsiebzig” so herrlich unterhaltsam war, denn es ist humorvoll, hat eine schräge Art die Dinge zu sehen und sorgte bei mir für viel Schmunzeln.
Als Fynia die Vision ihrer Mutter erhält, möchte sie dem Ganzen auf den Grund gehen und diese Vision abwenden. Denn hier kommt ihr Freund Jasper ins Spiel, mit dem sie glücklich ist. Doch die Vision zeigt Fynia mit einem anderen Mann.
So liegt der Schwerpunkt des Buches trotz des Fantasyanteils auf der Liebesgeschichte, was mir insgesamt gut gefallen hat. Nur ging mit Jasper immer wieder auf die Nerven, weil er mir zu eifersüchtig war. Ein bisschen weniger, wäre hier mehr gewesen.
Ansonsten fand ich die Darstellung der Protagonisten gelungen. Ich mochte Fynia, auch wenn wie schon erwähnt die Schafe mein Highlight waren.
Ansonsten fand ich den Plot unterhaltsam, teils sehr spannend und teils etwas nervig (wegen Jasper). Alles in allem ist es ein emotionales und gelungenes Buch, das mit einem gelungenen Ende überzeugen kann.
Trotz meiner Kritik vergebe ich hier knappe vier Sterne. Ich mochte die Idee des Buches und fühlte mich insgesamt sehr gut unterhalten. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne Fantasybücher liest, in denen die Liebesgeschichte im Vordergrund steht.