[Rezension] Andrea Bottlinger- Aeternum

 
 
 

Eines Tages gibt es in Berlin ein riesiges Erdbeben bei dem der Alexanderplatz einstürzt. Zurück bleibt ein riesiger Krater. Darauf folgen immer wieder kleinere Erdbeben und es gibt seltsame “Wellenerscheinungen”, die sich keiner erklären kann. Auch die Dämonen und Engel, die unter den Menschen unentdeckt leben, können sich das nicht erklären und schicken zwei Menschen runter in den Krater um den Dingen auf den Grund zu gehen. Die Dämonendienerin und Magierin Amanda, die von einem Dämon in seine Dienste gezwungen wurde, und der gefallene Engel Jul begeben sich also zusammen auf die gefährliche Mission und entdecken etwas, was das Ende der Welt ankündigt…


Generell mache ich eigentlich um Bücher, die das Thema Engel und Dämonen enthalten, eher einen großen Bogen. Insgesamt gehören diese Wesen wirklich nicht zu meinen Favouriten. Doch dieses Buch hat mich direkt angesprochen und ich habe nicht bereut es gelesen zu haben.
Von der ersten bis zur letzten Seite war ich gefesselt und wurde immer wieder überrascht. “Aeternum” ist nämlich alles andere als vorhersehbar.
Es beginnt direkt ansprechend, in dem man Amanda kennenlernt. Hier hätte ich mir allerdings mehr Informationen über ihre Vergangenheit und Hintergründe gewünscht, denn zu dem Zeitpunkt begeht sie gerade einen Diebstahl. Sie scheint zusammen mit ihrem Bruder damit ihren Lebensunterhalt zu “verdienen”. Leider erfährt man gar nicht, wie es dazu kommt, aber im Laufe der Handlung fällt das nicht weiter ins Gewicht.

Amanda ist eigentlich eine Protagonistin nach meinem Geschmack. Sie ist tough und versucht nach außen hin immer stark zu sein, ist aber auch verletzlich und nicht auf den Mund gefallen, für ihren Bruder würde sie alles tun.
Auch Jul hat mir direkt gut gefallen. Als gefallener Engel muss er zum ersten Mal in seinem Leben mit Gefühlen umgehen, da die Engel in “Aeternum” keine Gefühle haben, sie aber als gefallene Engel bekommen. Das bereitet ihm einige Probleme und seine Konflikte dabei sind außerordentlich gut dargestellt.
Neben den beiden Hauptprotagonisten, gibt es aber auch sehr interessante Nebenprotagonisten, wie z.B. den Dämon Balthasar, der Amandas Meister ist. Diese Nebenprotagonisten bereichern die Handlung und insgesamt sind alle Protagonisten gut ausgearbeitet und sehr vielschichtig.

Besonders gut gefallen hat mir der Aspekt, dass die Handlung abwechselnd aus der Perspektive von Jul und Amanda (personaler Erzähler) erzählt wird, da man so die Handlungen der beiden und ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen kann.
Unterstützt wird das Ganze durch einen spannenden und humorvollen Schreibstil, der einen die Zeit beim Lesen vergessen lässt. Andrea Bottlinger schreibt dabei sehr bildhaft, so dass man sich alles sehr gut vorstellen kann.

Dazu sind die Fantasyelemente des Buches sehr gut umgesetzt. Andrea Bottlinger schafft es die altbekannten Mythen über Engel und Dämonen, Gott und den Teufel mit völlig neuen Ideen zu kombinieren, so dass es ein stimmiges Ganzes erbgibt und durchweg interessant ist. Vor allem kann man hier nicht einfach in “Gut” und “Böse” einteilen. Die Grenzen verschwimmen und bieten viel Stoff zum Nachdenken.
Auch das Setting hat mir gut gefallen, da ich immer wieder gerne Bücher, die in Deutschland spielen, lese und gerade Berlin gehört da zu meinen Lieblingsstädten.
Dabei ist die Handlung durchweg sehr gut ausgearbeitet und verschiedene
Handlungsstränge führen zum Schluss passend zusammen und gipfeln in
einem atemberaubenden Finale.
Die Liebesgeschichte von Jul und Amanda integriert sich passend in die eigentliche Haupthandlung, ohne Überhand zu nehmen, so dass mich das Buch insgesamt wirklich begeistert hat.



Wer nach einem wirklich guten deutschen Urban-Fantasyroman sucht, sollte sich “Aeternum” auf keinen Fall entgehen lassen. Auch sollte man sich nicht von der Engel-Thematik abschrecken lassen, da Andrea Bottlinger hier etwas völlig Eigenes und Gutes geschaffen hat.
Mich konnte das Buch von der ersten bis zu letzten Seite überzeugen und ich würde es als fast perfekt bezeichnen.

4 Replies to “[Rezension] Andrea Bottlinger- Aeternum”

  1. Das klingt ja wirklich verführerisch ;)
    Ich hab schon viel Gutes zu dem Buch gelesen und denke immer mehr darüber nach, es mir doch mal zuzulegen.

    Danke für deine Rezension.

    Liebe Grüße
    Chimiko

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