Schnell war ich wieder in Kiras trostloser Welt gefangen und obwohl der zweite Band schon etwas her war, habe ich wieder schnell den Anschluss an der Geschichte gefunden. Die wichtigsten Dinge der beiden ersten Bände werden wiederholt und man begleitet die verschiedensten Perspektiven, die an verschiedenen Fronten kämpfen, was ich zu Beginn etwas
undurchsichtig fand, aber nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, war
das für den Gesamtüberblick doch recht gut.
Kira mochte ich bisher eigentlich sehr gerne, doch hier wirkt sie manchmal kalt und verrät ihre Prinzipien, was ich sehr schade finde. Sie lässt sich untersuchen und hofft, dass sie ein Heilmittel gegen das Verfallsdatum der Partials finden kann. So hagelt es wissenschaftliche, medizinische und biologische Fachbegriffe und man wird als Leser fast von dem ganzen Wissen und der Fachsprache erschlagen. Aber ich muss zugeben, dass ich gerade das an den Büchern mag. Ich habe selber eine medizinische Ausbildung und finde es spannend, wie die RM-Seuche mit allem zusammenhängt und wie die Übertragung durch die Partials funktioniert und ebenso die Suche nach einem Heilmittel für die Partials. So ist das Buch zeitweise eher anspruchsvolle Kost, aber insgesamt konnte es mich
fesseln.
Etwas langweilig dagegen fand ich die Perspektive der Widerständler und die politischen Beratungen, die es in dem Buch gibt.
Samms Perspektive allerdings fand ich wieder richtig spannend, da er die Partials befreit, die jahrelang im Koma gehalten wurden, damit sie das Heilmittel gegen RM produzieren.
Kriegsgeschichte ohne die nötigen Emotionen. Alles wirkt
hoffnungslos und die Grundstimmung ist düster. Und obwohl ich seinen
Schreibstil eigentlich mag, waren mir die Beschreibungen der
Handlungsorte doch manchmal etwas zu viel und alles wurde zu nüchtern
erzählt.
Der Weltenentwurf und der Plot sind komplex und bestimmt nicht für jeden etwas und trotz meiner Kritik mochte ich diesen Abschlussband sehr gerne. Mich beeindruckt vor allem, wie Dan Wells es schafft die verschiedensten Handlungsstränge miteinander zu verweben und ein stimmiges Ganzes zu erschaffen. Zudem schafft er es, dass am Ende eine zufriedenstellende Lösung entsteht, auch wenn einiges der Fantasie des Lesers überlassen bleibt.
überleben können. Dan Wells verliert sich zwar gerne mal in
Beschreibungen, aber die medizinischen Aspekte mochte ich sehr. Wer
wissenschaftlichen, medizinischen und biologischen Fachbegriffen
nicht abgeneigt ist, sollte auf jeden Fall einen Blick in diese
anspruchsvolle Dystopie riskieren, auch wenn diese Trilogie wohl
nicht für jeden etwas sein dürfte.