[Rezension] “Mind Games” von Teri Terry

 

Luna gehört zu den wenigen Menschen, die kein Implantat haben. Sie ist eine Verweigerin. In ihrer Welt wird der meiste Unterricht virtuell abgehalten, Dates erfolgen ebenfalls nur noch online und auch sonst findet fast nichts mehr offline statt. Da sie eine Verweigerin ist, hat sie keine Chancen auf eine gute Ausbildung, doch dann wird sie von der Firma PareCo, die für die Implantate und vieles andere zuständig ist, zu einem Einstufungstest eingeladen und hat die Chance auf einen begehrten Programmiererjob. Doch als sie Gecko kennenlernt, beginnt sie die Welt, in der sie lebt, mehr zu hinterfragen und merkt schnell, dass vieles nicht mit rechten Dingen zugeht…

Da mir die “Slated”-Trilogie der Autorin sehr gefallen hat, war ich mehr als gespannt auf ihr neues Werk, vor allem da ich solche Bücher generell sehr mag.
Es beginnt damit, wie Luna in ihrer Schule einen Streich ausheckt, in der Hoffnung von der Schule zu fliegen, da sie als Verweigerin keine Chance auf ein Studium hat. Nach und nach lernt man ihre Welt kennen. Am Anfang war ich noch etwas verwirrt, da ich mich erst in der Welt des Buches zurechtfinden musste. Doch das legte sich schnell und ab da konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Das Buch spielt nach dem dritten Weltkrieg, doch leider wird diese Tatsache nur am Rand erwähnt und man erfährt nicht, was genau da passiert ist und wieso Lunas Welt so ist, wie sie ist. Das finde ich etwas schade, aber dennoch gehört dieses Buch zu meinen Highlights.
Die Menschheit ist fast nur noch online und die meisten Menschen haben ein Implantat worüber sie jederzeit online sind. Diese Vorstellung finde ich erschreckend, aber durchaus realistisch, da sich die Technik immer weiter entwickelt. Die Gefahren die damit einhergehen werden eindrucksvoll beschrieben. 

Was ich besonders toll fand, ist, dass die Autorin in einem Spiel, dass Luna spielt die “Slated”-Trilogie in ihren Grundzügen aufgreift, aber nicht zu viel verrät. So etwas mag ich sehr gerne. Und auch die Idee des Buches ist einfach grandios. Zwar gibt es viele Parallelen zu anderen Büchern, die in den Bereich gehen, aber die Autorin hat auch noch ganz eigene Ideen, die sie mit dem bekannten kombiniert und so ein grandioses Gesamtbild entwirft. Vor allem gegen Ende gibt es so einige Überraschungen, schockierende Momente und Wendungen mit denen ich nicht gerechnet hätte.

Zusammen mit Luna weiß man nicht, wer Freund und wer Feind ist. Luna ist eine sehr sympathische Protagonistin, die ihre Großmutter über alles liebt, die mittlerweile als verrückt abgestempelt ist und so viele Medikamente bekommt, dass sie nicht mehr oft ansprechbar ist. Sie hat Luna eingetrichtert, dass sie kein Implantat bekommen soll und auch vieles andere verheimlichen soll, denn Luna ist nicht wie die anderen Menschen. Ihr Vater ist fast nur noch online und deshalb sieht sie ihn kaum noch. Dafür muss sie sich mit ihrer Stiefmutter, die sie nicht besonders mag, auseinandersetzen und für ihren Bruder da sein. Denn ihre Mutter ist schon vor Jahren gestorben. Hinter allem stecken Geheimnisse und ich konnte gar nicht anders, als mit Luna zu fühlen. Sie ist realistisch und toll ausgearbeitet.
Aber auch Gecko, der geheimnisvolle Hacker und alle anderen Charaktere konnten mich überzeugen.

Der Schreibstil ist leicht und locker gehalten und alles ist bildlich dargestellt, sodass ich mir selbst die schwer vorstellbaren Szenen in der Hackerwelt gut vorstellen konnte. Alles wird aus Lunas Ich-Perspektive geschildert, was sehr gut passt. Emotionen werden grandios übermittelt und auch eine Liebesgeschichte fehlt nicht, die zuerst vorhersehbar erscheint, aber dann doch ganz anders ist, als man denkt. Alles ist spannend geschrieben und so konnte ich kaum aufhören zu lesen.

Das Ende geht mir teils etwas zu schnell, da hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht. Dennoch fand ich es grandios, schockierend und überraschend und ich liebe das Buch. Das Ende ist in sich abgeschlossen, würde aber auch Potenzial für eine Fortsetzung bieten. Und auch wenn ich lieber mal einen Einzelband lese, hätte ich hier nichts gegen einen zweiten Band.

“Mind Games” war für mich ein echtes Highlight, auch wenn ich minimal Kritik daran habe. Es konnte mich fesseln, schockieren, mitfühlen lassen und einfach begeistern. Ich liebe Teri Terrys Schreibstil und ihre Ideen, die sie mit Bekanntem kombiniert und kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der solche Bücher mag.

6 Replies to “[Rezension] “Mind Games” von Teri Terry”

  1. Huhu liebe Mandy!

    Was für eine schöne und begeisterte Rezension! :)
    Die Gelöscht-Trilogie von Teri Terry konnte mich leider nicht so begeistern. Ich habe sie zwar komplett gelesen aber immer mit der Hoffnung das mich der nächste Band mehr überzeugen konnte. Deshalb bin ich noch am überlegen ob ich mir 'Mind Games' holen soll. Mit deiner Meinung hast du mich jedenfalls schon einmal in die richtige Richtung geschubst. ;) Ob ich es nochmal mit Teri Terry versuche, weiß ich noch nicht ganz. Mal sehen ^-^

    Alles Liebe,
    Jasi ♥

  2. Ich fand das Buch ja ehrlich gestanden nicht ganz so gut, muss ich sagen … Ich hatte mehrmals das Gefühl, dass man aus dem Stoff deutlich mehr hätte machen können.

    Liebe Grüße
    Ascari

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