Laura ist todunglücklich. Zusammen mit ihren Eltern muss das Großstadtmädchen aufs Land ziehen und ihre ganzen Freunde zurücklassen. Doch erstaunlich schnell lernt sie Irina kennen, das durchgeknallte Mädchen mit dem sie sich schnell versteht. Und da wäre noch Enzo, der süße Junge den sie im Baumarkt kennenlernt und der bei ihr ein Kribbeln auslöst. Doch auch Irina löst bei ihr ungewohnte Gefühle aus und ab da weiß Laura nicht mehr was sie fühlt…
“Auf eine wie dich habe ich lange gewartet” ist mein erstes Buch, das ich von Patrycja Spychalski gelesen habe. Da mir nach einem schönen romantischen Sommerbuch war, war ich sehr gespannt auf diese etwas andere Liebesgeschichte.
Eigentlich mag ich ja keine Dreiecksgeschichten, aber diese hier ist so erfrischend anders, denn es geht um Laura, die auf einmal unsicher ist, ob sie lesbisch ist, denn einerseits fühlt sie sich zu Irina hingezogen, andererseits bekommt sie bei Enzo Schmetterlinge im Bauch.
Das Buch beginnt recht alltäglich mit Lauras Umzug und man begleitet sie dabei, wie sie versucht das Beste draus zu machen, auch wenn sie zuerst unglücklich ist. Ich kann sie da gut verstehen, weil ein Umzug für Jugendliche immer schrecklich ist und so ist alles sehr authentisch erzählt.
Nach und nach lebt sie sich ein und findet in Irina eine super Freundin und auch mehr. Es ist wirklich ein schönes Buch für zwischendurch mit viel Gefühl, der ersten richtigen Liebe, Verwirrungen und Problemen. Kaum angefangen, war es auch schon wieder beendet und ich habe jede einzelne Seite genossen, auch wenn das Spannungsnivau recht niedrig ist. Es ist ein Buch, dass durch seine Gefühle lebt, aber auch von Freundschaft, Toleranz und schweren Entscheidungen erzählt.
Dabei sind die Protagonisten außerordentlich gut und tiefgründig ausgearbeitet und deren Verhalten ist passend für ihre Alter. Vor allem Laura mochte ich sehr und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und das obwohl ich nie solche Gefühle für ein Mädchen oder eine Frau hatte. Ihre Verwirrung und ihr Gefühlschaos sind überzeugend dargestellt und wirklich sehr authentisch.
Der Schreibstil konnte mich ebenfalls überzeugen, denn er passt zu der jugendlichen Protagonistin und ist leicht und locker geschrieben. Alles wird aus Lauras Ich-Perspektive geschildert, was sehr gut passt und ihre Emotionen eindrucksvoll übermittelt. Dazu werden die Landschaft und auch alles andere bildlich und wunderschön beschrieben.
Allerdings hat mich Irinas Verhalten gegen Ende gestört, zwar war das vorhersehbar, aber irgendwie fand ich das etwas schade. Auch sonst gab es nicht viele Überraschungen und das Ende ist leider vorhersehbar. Dennoch gefällt mir das Ende gut und auch das ganze Buch konnte mich gut unterhalten, sodass es bestimmt nicht mein letztes Buch der Autorin war.
“Auf eine wie dich habe ich lange gewartet” ist eine leichte Lektüre für zwischendurch mit einer ungewöhnlichen Dreiecksbeziehung, der ersten großen Liebe und die Verwirrung die mit dem Thema Homosexualiät einhergeht. Es hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich werde wohl auch noch weitere Werke der Autorin lesen und kann dieses Buch jedem, der Liebesgeschichten mag empfehlen.