[Rezension] “Company Town- Niemand ist mehr sicher” von Madeline Ashby

 
 

Hwa lebt und arbeitet als Leibwächterin auf einer Ölplattform. Dort befindet sich die Stadt New Arcadia. Hwa gehört dort zu den wenigen Menschen, die noch komplett organisch sind. So gut wie jeder Mensch hat Verbesserungen an sich vornehmen lassen, doch dafür hat Hwa einfach kein Geld. Sie kommt gerade so über die Runden. Bis die Firma Lynch, die die Ölplattform aufkauft, ihr ein Jobangebot macht. Sie soll den jüngsten Sohn und Erben der Firma Lynch Joel trainieren und beschützen, denn jemand trachtet nach seinem Leben. Als dann immer mehr ihrer Freunde ermordet werden, setzt sie alles daran die Morde aufzuklären und New Arcadia zu retten.


“Company Town- Niemand ist mehr sicher” konnte durch sein gelungenes Cover meine Neugierde wecken und auch der Klappentext klang vielversprechend. Das Buch spielt in der Zukunft und hat ein paar dystopische Elemente, die mit Science-Fiction-Anteilen komibiniert wurden. Durch die Mordserie hat es aber auch einen hohen Thriller-Anteil, sodass das Buch durchweg spannend ist.

Allerdings fiel mir der Einstieg nicht gerade leicht. Denn als Leser wird man ohne Erklärungen in eine fremde Welt geworfen, was es mir schwer gemacht hat, mich in der fremden Umgebung von New Arcadia zurechtzufinden. Es gibt viele unbekannte Begriffe und oft war ich nur verwirrt. Das hat sich erst im Laufe des Buches nach und nach gelegt, da immer mal wieder einiges davon erklärt und der Weltenentwurf klarer wird. Durchhalten lohnt sich also.
Die Idee hinter dem Ganzen ist gelungen und ich hatte das Gefühl durch den Genre Mix etwas völlig Neues zu lesen.

Leider hat es mich genervt, dass bei Hwa immer von einem Makel gesprochen wird und die Menschen sie nicht anschauen wollen. Am Anfang habe ich einfach nicht verstanden, was denn mit ihr los ist, bis eine Erkrankung erwähnt wurde, die ich dann erst mal gegoogelt habe. Danach wurde mir vieles klarer. Neben dem Makel leidet sie außerdem und Krampfanfällen, was ich bei ihrer Arbeit ganz schön gefährlich finde. Dennoch war sie eine unglaublich tolle und starke Protagonistin, die mich komplett überzeugen konnte. Sie ist tiefgründig und hat in ihrem Leben schon einiges erlebt.
Aber auch die anderen Figuren des Buches sind facettenreich und toll ausgearbeitet. Allen voran Joel, der jüngste Lynch Nachfahren, der einmal das Unternehmen leiten soll und noch so herrlich unschuldig, naiv und liebenswert ist. Aber auch Siofra, der Hwas Boss ist, konnte mich überzeugen. Er hilft Hwa wo er nur kann und hat so einiges zu bieten.

Aber auch der Plot an sich kann bis auf meine Anfangsschwierigkeiten überzeugen. Das Buch ist unglaublich spannend und es passiert so viel. Mehrere Handlungsstränge existieren nebeneinander und erst im Laufe des Buches führt alles zusammen und bildet so ein stimmiges Ganzes. Vor allem die Mordserie fand ich spannend, auch wenn die Beschreibungen manchmal nicht ohne waren. Hwas Ermittlungen dazu konnten mich völlig überzeugen. Sie zeigt so viele verschiedene Seiten von sich.

Der Schreibstil ist teils recht anspruchsvoll, passt aber zum Konzept und zu dem Setting des Buches. Bis auf die unbekannten Begriffe ließ sich das Buch wirklich gut lesen und alles ist emotional geschrieben. Das Buch ist düster und teils trostlos und der Schreibstil stellt das alles ungeschönt und realistisch dar. Alles wird aus der personalen Erzählperspektive von Hwa geschildert, was ich sehr passend finde.

Das Ende des Buches konnte mich ebenfalls überzeugen, denn es bietet ein spannendes, emotionales und tolles Finale bei dem alle offenen Fragen geklärt wurden und es noch einige überraschende Wendungen gab.


“Company Town- Niemand ist mehr sicher” ist ein Buch bei dem der Einstieg nicht unbedingt einfach ist, da man zu Beginn mit vielen unbekannten Begriffen zurechtkommen muss. Doch das Durchhalten lohnt sich, denn danach ist das Buch spannend und facettenreich und bietet viel Neues. Es ist eine Mischung aus Dystopie, Science-Fiction und Thriller und bietet damit großartige Unterhaltung. Ich kann es auf jeden Fall empfehlen und bin froh, dass ich bei meinem Anfangsschwierigkeiten nicht aufgegeben habe.

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